Schreiben fürs Sprechen – die Dritte

Vorbereitung ist alles: Text-Layout

Sende-Skript

Sende-Skript

In der Tat ist es bei längeren und komplexen Themen und Texten sinnvoll, den Beitrag vorzuschreiben. Sinnvoll ist es nicht, ihn so zu schreiben wie sonstigen Text, also schön und optisch ansprechend, und mit optimalem Schrifteindruck. Denn das Ziel bei diesem Text ist es, den Text möglichst fehlerfrei und fließend lesen zu können. Der Text soll das Sprechen unterstützen. Dafür gibt es ein paar Stellschrauben, die werden in Büchern auch genannt. An einigen Stellen bin ich erst durch einen einzelnen  amerikanischen Kollegen zurecht gekommen.  Das Ganze in Listenform.

  • Seitenformat A4 ist gut, aber mit deutlichen Seitenrändern, z. B. drei Zentimetern. Der Weg der Augen wird dadurch kürzer gehalten und der Zeilensprung fällt leichter.
  • Als Schriftart eignet sind am besten eine Serifen-Schrift. Sie leitet wegen der Serifen die Augen besser, die Orientierung fällt leichter. Ich verwende Dark Courier. Sie ist angefettet, aber noch nicht fett und hat deutliche Serifen. Die Schriftart muss nicht proportional sein, wie gerne behauptet wird.
  • Zeilenabstand doppelt, damit der Zeilensprung deutlich ausfällt. Hilft ebenso der Orientierung.
  • Im gleichen Sinne: regelmäßige Absätze. Mindestens drei pro Seite.
  • Meine persönliche Erkenntnis schlechthin: im Gegensatz zu den Vorschlägen in Büchern verwende ich keine besonders große Schriftgröße, sondern eine, die ich aus Sichtabstand vor dem Aufnahmepult noch gerade eben gut entziffern kann. Ich war verblüfft, dass das tatsächlich besser funktioniert als große Schrift, weil dadurch, der Wahrnehmung entsprechend, nur die gesamten Wörter erfasst werden, keine Einzelbuchstaben. Man liest flüssiger.

Bei einem Layout wie im Screenshot macht eine Seite ca. anderthalb Minuten gesprochenen Text.

Kleine und größere Helferlein

Buchständer

Buchständer

Ein Tisch-Bücherständer leistet gute Dienste beim Einsprechen im Sitzen. Mit etwas Geschick bekommt man sogar drei Seiten platziert. Mit einem solchen Ständer, ein Notenständer oder ein Klemmbrett hilft auch, hat man kein Papier in der Hand und raschelt nicht herum. Jedenfalls bleibt in meinen Händen kein Papier still. YMMV. Blattwechsel schneidet man später heraus oder nimmt in Etappen auf.

Mikrofon-Klemmen

Mikrofon-Klemmen

Generell bin ich vom Einsprechen im Sitzen abgegangen. Obwohl es etwas mystisch erscheint, es macht einen großen Unterschied, ob man beim Sprechen sitzt oder steht. Die Atmung verändert sich, im Stehen hat man die Hände frei, kann etwas agieren, die Sprache ist freier. Nimmt man vorwiegend oder nur im eigenen Wohnraum ein, ist ein Orchesterpult optimal. Auf diesem steht das Manuskript, an den oberen Rand kommt eine Klemme für das Mikro. An dieser Klemme findet dann noch gleich der Pop-Schutz Halt. Beide Klemmen stammen von K&M, die große Version hat noch den Vorteil, dass sie fast beliebig positioniert werden kann. Erhältlich beim Musikhändler des Vertrauens oder bei Thomann. Hier die einfache und hier die große Klemme.

Holzpult

Holzpult

Soll es optisch etwas wohnlicher sein, sind die Notenpulte aus Holz von Thomann eine gute Wahl. Nicht ein Muster an Belastbarkeit, aber eher im Wohnbereich akzeptabler. So kommt man an ein Pult, an dem auch gleich das Mikro befestigt werden kann, und das Einsprechen im Stehen klappt.

 

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