Das Tascam DR-40X im Kleiderstudio
Nach dem Verlust meines kleinen Studios im Keller habe ich meinen Kleiderschrank zur Sprecherkabine umfunktioniert. Was prima geht, da die darin untergebrachte Kleidung einen fast toten Raum erzeugt. Den letzten Rest Dämmung erledigen große Noppenschaumstoffe auf der Innenseite der Schranktüren. Das Pult war schon immer in diesem Schrank und beherbergt T-Shirts und Hosen. Etwas nervig war nur das eigentliche Aufnehmen. Ein Notebook neben dem Schrank auf einem Schreibtisch hatte einmal den Nachteil, dass ich zwischen den Abschnitten um die Schranktüren herum hin- und herlaufen musste. Der noch größere Nachteil war das deutlich hörbare Rauschen des Lüfters im Notebook. Zuerst wollte ich das Notebook gegen einen luftgekühlten Mini-PC tauschen, was aber mindestens 400 Euro Kosten bedeutet hätte. Es ging dann nicht nur billiger, sondern auch viel besser.
Tascam DR-40X löst Tascam DR-07 ab
Statt für einen neuen PC habe ich mich für den Recorder Tascam DR-40X entschieden. Der hat nämlich verriegelte XLR-Eingänge für externe Quellen, erzeugt gar kein Geräusch und ist mit einem Straßenpreis von 170 Euro deutlich billiger als ein PC. Seine weiteren Vorteile spielte er dann in der Praxis aus. Abseits von technischen Details ist er im Grunde ähnlich wie der DR-07 MK2, hat aber eben externe Eingänge inklusive Phantomspeisung, kann bis zu vier Spuren parallel aufnehmen und hat noch weitere Funktionen, die ich aber nicht brauche. Alle Details auf der Tascam-Website.
Die Bedienung ist Tascam-üblich, also durchdacht und praxisgerecht, man kommt immer mit den wenigstens Tastendrücken zu den wichtigsten Funktionen. Mit externen Quellen ist praktisch kein Rauschen zu hören. Im Schrank liefere ich die Spannungsversorgung über ein externes USB-Netzteil, so dass die Batterien ziemlich lange durchhalten, weil sie nur zur Übertragung der Aufnahmen liefern müssen. Als Vorstufe nutze ich nach dem Røde NT1-A ein dbx 286s-Rackgerät, das schon bei der Aufnahme für eine ganz leichte Kompression sorgt. Die Aufnahmen sind dann schon fast fertig für die Produktion in Adobe Audition.
Der eigentliche Vorteil dieses Aufbaus kam erst später heraus. Nach dem Einschalten ist die Konfiguration in wenigen Sekunden aufnahmebereit. Kein Rauschen von Lüftern. Da ich zwischen den Abschnitten nicht mehr zum Notebook laufen muss, spare ich eine Menge Zeit. Noch besser: Ein Druck auf den Skip-Forward-Taster auf dem DR-40X und der Recorder setzt die laufende Aufnahme in einer neuen Datei fort. Da hat doch jemand mitgedacht. Fehlaufnahmen sind mit vier Tastendrücken gelöscht. Oder man ignoriert diese Aufnahme und macht einfach eine neue. Das ganze Arbeiten ist jetzt schneller und deutlich bequemer als zuvor mit dem Notebook. Die Skripte habe ich auf einem Amazon Fire10, dahin kommen sie per E-Mail von meinem PC. Schickt man eine PDF-Datei an das Fire, mit dem Subject convert, macht Amazon eine Kindle-Datei daraus.
Ich hatte zuerst noch mit dem Tascam DR-44WL geliebäugelt, welches jedoch mit 265 Euro deutlich teurer ist. Den Recorder dann doch mit zum Überspielen ins Arbeitszimmer zu nehmen, ist akzeptabel. Jetzt also die eigentlich perfekte Kombination.
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