Tascam DR-05 gegen DR-07
Die Ergebnisse der CeBIT-Tour haben mich geärgert, weil die Umgebungsgeräusche so deutlich die Interviews überdeckten. Mit dem Rode M3 war es dann ausgewogen, nur gehen dabei die Rauminformationen verloren. Ist halt mono. Was tun?
Fast wollte ich schon das Rode NT4-Mikro ordern, welches XY- und AB-Ausrichtung in Stereo kann, und auch mit einer Batterie betrieben für den Recorder passen würde. Aber noch einmal fast 400 Euronen für das nächste Mikro? Dann den kurzen Weg gehen und das Tascam DR-05 durch das DR-07 ersetzen. Denn das kann ebenso XY und AB mit Mikrofonen als Supernieren. Das Tascam DR-05 ging sehr fix über die Bucht weg und das DR-07 konnte geordert werden.
Erste Aufnahmeversuche im Garten und an der Straße ließen hoffen. In XY-Konfiguration mit gekreuzten Mikros ist ein zurückgenommenes Stereobild zu hören, jedoch mit einem scharfen Fokus auf die Mitte, also auf den Sprecher. In AB mit den Mikros nach links und rechts wird das Stereobild deutlich weiter und transparenter, der Sprecher in der Mitte ist nicht mehr so präsent wie in XY. Doch immer noch mehr als beim DR-05.
Einige weitere Unterschiede offenbaren sich im direkten Vergleich. Das DR-07 ist ca. 5 dB unempfindlicher als das DR-05. Um zu gleichem Aufnahmepegel zu kommen, brauchte das DR-05 als Pegel 60, das DR-07 70 in der Aufnahme-Einstellung. Das DR-07 rauscht auch geringfügig mehr, was jedoch nur hörbar ist, wenn man direkt die Abhöre zwischen den beiden Recordern umschaltet. Dafür wartet das DR-07 mit einigen weiteren Funktionen auf. Für mich am sinnvollsten ist der Highpass-Filter, mit dem unter 40 Hz dicht gemacht wird. Sehr hilfreich bei Wind, auch wenn ich die original Tascam-Mütze, Dead Kitten genannt, gleich mitbestellt hatte. Noch ein sinnvolles Zubehör für das DR-07 kam bald dazu, nämlich dieser Griff von Hama. Das DR-07 ist noch empfindlicher bei Gehäusegeräuschen als das DR-05. Mit dem Kameragriff geht es dann aber gut. Ein paar Lagen Verbandsstoff aus der Apotheke um den Griff gewickelt helfen zusätzlich.
Fazit: der Wechsel hat sich gelohnt, für Interviews in lauten Umgebungen ist das DR-07 deutlich besser geeignet als das DR-05. Für Proberaumaufnahmen mit der Band würde das DR-05 dicke reichen. Aber in dieser Umgebung hätte man mit dem DR-05 wohl kaum noch etwas verstanden. Das war die Feuertaufe, denn bei diesem Lärmpegel noch die Sprecher hörbar mitzunehmen, war keine leichte Aufgabe für das DR-07.
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