
Michael Schmidt-Salomon: Keine Macht den Doofen
Schaut man mit einigermaßen klarer Sicht auf den Irrsinn, der uns jeden Tag umgibt, kann man schon mal den Glauben an die Menschheit verlieren. Autofahrer auf der Autobahn, die sich zwischen Vollgas und Vollbremsung wechselnd auf der linken Spur vorwärts arbeiten, Prügeleien an der Supermarktkasse, Menschen, die voller Überzeugung behaupten, sie müssten jeden Tag Fleisch essen, das sei die Natur des Menschen. Neben diesem alltäglichen Blödsinn betrachtet Michael Schmidt-Salomon den noch weiter reichenden Irrsinn, der bis in die höchsten Ebenen der Politik und Wirtschaft gelebt wird, mit Entscheidungen, die jeder Vernunft widersprechen. Mit einer endlosen Litanei an Floskeln und hohlen Phrasen von Leuten mit höchster akademischer Bildung. Das ist denn auch die Aufgabe von Philosophen wie Dr. Schmidt-Salomon, freischaffender Philosoph und Schriftsteller, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. Auf seine Spur brachte mich ein Interview mit ihm in WDR5, Neugier genügt. Obwohl der Titel des Buches etwas arg plakativ ist, ist der Inhalt des Buches das, als was es Schmidt-Salomon bezeichnet, eben als Streitschrift. Und streiten kann man sehr wohl über seine These, der Homo Sapiens sei eher ein Homo Demens. Wer sich vom Inhalt provoziert fühlt, liest es trotzdem weiter. Weil an seinen Behauptung nämlich etwas dran ist. Oder sogar eine Menge.