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Wenn auch kein Fan von Romanen und Kurzgeschichten, habe ich die von Mark Twain, oder die Bücher von Juli Zeh oder gerade das von Ewald Frie sehr gerne gelesen. T. C. Boyle war mir nicht unbekannt. Über seinen Geschichtenband schreibt der Deutschlandfunk:

Eine große Leserschar hängt T.C. Boyle dabei regelrecht an den Lippen. Sie wird angesichts der enormen Produktivität erstaunlich selten enttäuscht. Im Gegensatz zu den groß ausgelegten Romanen, die gesellschaftliche Analysen und psychologische Entwürfe planvoll durchdeklinieren, ist Boyle in der kleinen Form der Short Story ganz bei sich als erzählender Zauberer oder verzaubernder Erzähler.

(Auch in dieser Rezension hat das Lektorat dramatisch versagt)

Also mal versuchen, als Abwechselung zwischen Sachbüchern über Geschichte, Politik oder Philosophie. Schon die erste Geschichte ließ mich ratlos zurück. Also versuchte ich die zweite. Nach der eher ertragenen dritten Geschichte beschloss ich, das Buch als Fall für die blaue Tonne einzuordnen. Die Geschichten in diesem Band haben weder eine Botschaft, noch eine Essenz, noch bieten sie irgendeine Form von Erkenntnis oder Verstehen. Das einzig Auffällige an den Geschichten war das aneinander Reihen von mehrwürdigen Sprachbildern („Die Rücklichter der Autos bluteten in die Nacht“) sowie weder logisch noch zeitlich passende Sprünge. Mir wurde nicht einmal klar, worum es in der jeweiligen Geschichte ging. Es sind Geschichten, die anscheinend nur um des Erzählens willen erzählt werden. Oder um Knete zu machen. Warum die Leserschar an Boyles Lippen hängt, ist mir in keiner Hinsicht verständlich. Aber es gibt ja bekanntlich nicht wenige Leute, die gerne Maggi-Tütensuppen essen. 13 verschwendete Euros.

Nach der schweren Kost über die politische Mitte dieses unseres Landes brauchte ich etwas Einfacheres. Aber bitte keinen Roman. Hier eine Empfehlung im Shop des Buchhändlers meines Vertrauens aus dem Nachbarort. Nein, es ist kein Buch über das Schreiben, kein Lehrbuch und keine Anleitung. Hauke Goos schreibt schon seit längerer Zeit beim SPIEGEL eine Kolumne. Darin stellt er Glanzlichter der deutschen Sprache vor, die er seit langer Zeit sammelt wie andere Leute Briefmarken oder Bierdeckel. Das können Gedichte sein, einzelne Abschnitte oder sogar nur Sätze. In denen die Autoren lapidar auf den Punkt kommen, die in die Geschichte eingegangen sind, die einfach nur Beispiele sind, wie schön oder kraftvoll die deutsche Sprache sein kann. Jedes dieser Zitate, eben 50 an der Zahl, erläutert er. Die Hintergründe, die Entstehung, auch die Bedeutung und warum sie in seine Sammlung eingegangen sind. Natürlich ist das ein Stück schöngeistige Literatur, was er da serviert. Literatur für Menschen, für die Sprache mehr ist als Übermittlung von Informationen. Literatur, die Äonen entfernt ist vom Geschwafel im Internet, von den sozialen Medien ganz zu schweigen. Doch es ist nichts Abgehobenes, nichts Weltfernes. Denn es kommen illustre Worte, von Adorno und Zweig, aus der Bibel, aus Kinderbüchern und sogar aus einer Todesanzeige. Ja, es ist schön zu lesen, es macht Spaß. In diesem Fall, weil Goos wohl für mich ein Bruder im Geiste ist. Goos macht sich auch noch Gedanken darüber, wie man mit Worten und Sprache umgeht. Mit dem grassierenden angeblichen Fortschritt durch die Digitalisierung eine langsam aussterbende Gattung. Leider.

Hauke GoosSchöner schreiben

Nach einem Geschichtsstudium besuchte Hauke Goos die Henri-Nannen-Schule. Anschließend war er Reporter für das Magazin Akte bei Sat.1. Ab 1999 war er beim Monatsmagazin SPIEGELreporter, das nach der Einstellung 2001 als Gesellschaftsressort in das Magazin DER SPIEGEL integriert wurde. Seitdem schreibt er für den SPIEGEL und veröffentlicht eigene Bücher. Nach langer Tätigkeit im Gesellschaftsressort wechselte Hauke Goos 2017 für kurze Zeit ins Wirtschaftsressort, bevor er 2018 zum Gesellschaftsressort zurückkehrte. Im Zusammenhang mit der Relotius-Affäre wurde das Gesellschaftsressort umstrukturiert und Goos stellvertretender Leiter des in „Reporter“ umbenannten Ressorts. Hauke Goos erhielt den Henri Nannen Preis in den Jahren 2009, 2011 und 2012 sowie den Deutschen Reporterpreis 2009.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Hauke Goos aus der freien  Enzyklopädie Wikipedia  und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte

Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte

Hatte ich schon einmal geschrieben, dass ich Romanen eigentlich nicht viel abgewinnen kann. Wenn aber der Autor im Philosophischen Radio in WDR 5 auftaucht, bekommt ein Buch eine andere Attraktivität. Darüber wurde sein bürgerlicher Name hinter dem Pseudonym bekannt, und zum Inhalt der Geschichte gab es damit einen Spoiler. Am Ende kaufe ich solche Bücher dann doch. Pascal Mercier, bürgerlich Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, ist ein Schweizer Philosoph und Schriftsteller. Leute wie Bieri schreiben keine normalen Romane, diese Bücher sind mehr als nur Vertreiben der Zeit oder einfach Unterhaltung. Philosophische Fragen kommen ins Spiel, nicht profan nach dem Sinn des Lebens oder nach gut und böse. Nicht einmal ganz klar wird es am Anfang, was diese Geschichte nun will, die man vielleicht selbst schon einmal durchdacht hat. Ob es um Worte, Sprache oder um die Zeit geht, oder vielleicht alles davon. Je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr interessierten mich die dahinter stehenden Grundfragen. Es können also dröge Philosophen tolle Stories schreiben. Zum Beispiel zur Frage, wie frei wir in unseren Entscheidungen tatsächlich sind.

Pascal MercierDas Gewicht der Worte


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Wenn man beinahe alle üblichen Bücher über das Texten und Journalismus hinter sich hat, findet man dann noch andere Aspekte oder Sichtweisen? Ich versuche es jedenfalls. So tauchte das Buch von Gisela Goblirsch in einer Verlagsliste zu Neuauflagen bei Springer auf. Was mich neugierig machte, war der Untertitel Systemische Textmodelle, systemische Sichtweisen kannte ich bisher aus der Psychologie oder verwandten Wissenschaften. Tatsächlich nähert sich Goblirsch Texten aus einer Konstellation, die eben mit systemischen Ansätzen an das Thema herangeht. Eine gewisse andere Welt musste sich damit zwangsläufig auftun.


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Zeit, sich wieder den ernsthaften Dingen des Lebens zu widmen und die Sommerpause der Radios für die Fortbildung zu nutzen. Meine Dauerbaustelle in diesem Sektor ist das Schreiben fürs Hören, das Verfassen von Manuskripten für Radiobeiträge. Die dann, gelesen, möglichst so klingen wie freies Moderieren. Da meine Textanteile in einem Beitrag oft 20 oder 30 Minuten betragen, ist freies Sprechen da keine wirkliche Option.

Die Buchliste, die zum Thema Texten fürs Radio herauskommt, ist eher übersichtlich. Die meisten Bücher davon hatte ich schon, bis auf eines waren mir die Bücher vertraut, sowohl vom Titel als auch vom Inhalt her. Nur eben dieses eine, das stand im Regal, aber was stand da noch einmal drin? Worum ging es? Und warum ist nichts hängen geblieben? Also noch mal von vorne. Das Lesezeichen, ein Zigarettenblättchen, das ich im ersten Kapitel fand, erinnerte mich daran. Warum ich es nur angefangen, nie zu Ende gelesen hatte. Ein Fehler.


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Doris Märtin: Erfolgreich texten

Doris Märtin: Erfolgreich texten

Ich misstraue kleinen Büchern zu großen Themen. Der Anspruch der Autorin, auf knapp 180 Seiten in DIN A5 jemandem die Grundlagen des Textens zu vermitteln, erschien mir doch etwas groß. Auch ihr Name war mir noch nie untergekommen. Nicht mal der Verlagsname sagte mir etwas. Am Ende musste ich zurück rudern. Natürlich kann man in diesem Format nicht alle Feinheiten des Stils wie bei Wolf Schneider oder eine belastbare Kenntnis über Typographie vermitteln. Das will Doris Märtin auch nicht, an der Stelle ist sie ehrlich und erhebt gerade diesen Anspruch nicht. Sondern liefert eine überschaubare, dabei praxisnahe Einführung ins professionelle Schreiben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


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Doris Dörrie: Leben Schreiben Atmen

Doris Dörrie: Leben Schreiben Atmen

Es war wohl der Titel, der dieses Buch zusammen mit Sascha Lobos Buch in den Einkaufskorb wandern ließ. Namentlich war mir Doris Dörrie schon bekannt, als Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie ist aber auch Autorin, bisher hatte ich von ihr jedoch noch nichts gelesen. Den einzigen Film, den ich ihr zuordnen konnte, war Happy Birthday, Türke! Dabei ist ihre Liste an Buchveröffentlichungen und Filmen verdammt lang, wie ihr Wikipedia-Eintrag zeigt. Noch viel mehr als der Buchtitel selbst sprach mich der Untertitel an: Eine Einladung zum Schreiben. Also wohl so etwas wie das wesentlich dickere Buch von Roberta Allan. Tatsächlich ist es das, eine Einladung und auch Anleitung zum Schreiben, genauer zum autobiografischen Schreiben. Dass der schiere Umfang eines Buches nichts über die Qualität oder Alltagstauglichkeit des Inhaltes sagt, ist klar. Tatsächlich geht Dörrie einen anderen Weg als Allan. Nicht unbedingt schlechter, aber anders.


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Zwei Bücher hatte ich mir für den Oktober vorgenommen, neben den üblichen Standards wie TAZ und die Publikationen der Max-Planck-Gesellschaft, dem Wathlinger Boten und Psychologie Heute, Spiegel, National Trust Magazine ... dazu zwei Bücher aus dem Oktober. Eins von Michael Schmidt Salomon, und von Steven Levitsky/Daniel Ziblatt. Die leider nicht so recht überzeugten.


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Berge von The Lodge aus

Berge von The Lodge aus

Es waren nur zwei Wochen in England und Wales, aber hat sich wie vier Wochen angefühlt. Ist man jeden Tag unterwegs, mit immer neuen Eindrücken und Erlebnissen, vergeht die Zeit nicht in der Routine des Alltags. Gespannt war ich auch, ob es bei dieser Reise an zwei Orte, die Cotswold Hills in England und die Brecon Beacons in Südwales, so etwas wie einen Gewinner geben würde. Ob dieser eine Ort interessanter, spannender oder intensiver sein würde. Das Resultat hat mich etwas überrascht. Wie habe ich heute Morgen gedacht? Jetzt wieder in Broadway sein, oder wenigstens in Brecon.

Manchmal liest man in technisch orientierten Fachzeitschriften einen Artikel, und man blättert nach wenigen Zeilen weiter. Technische Details ohne Ende, aufgelistet und aufgereiht, aneinander geklebt und gespickt mit Fachbegriffen. Manche kennt man als Fachmann, aber es gibt auch Autoren, die es schaffen, sogar den Fachmann zu verwirren. Ist man selbst Autor von Fachartikeln, könnte man sich fragen, was denn einen Beitrag lesenswert macht. Oder noch einen Schritt weiter: wann liest man einen Beitrag gerne und zu Ende? Ohne über Kollegen herfallen zu wollen, vielen Autoren scheint das eher egal zu sein, als ginge es nur darum, die notwendigen Textlängen inklusive Leerzeichen abzuliefern. Dabei sollte doch auch der Fachautor ein Interesse haben, dass seine Artikel gelesen werden. Was zur Frage führt, wann ein Beitrag lesenswert wird, angenommen wird, Spaß macht. Auch wenn der Spaß im beruflichen Umfeld nicht unbedingt erste Priorität hat.

Natürlich kommen als erste Maßnahme die altbekannten Regeln zum Einsatz. Möglichst farbige Verben, keine Substantivierungen, kein Amtsdeutsch, kurze und lange Sätze wechseln sich ab. Hamburger Verständlichkeitsmodell, logische Verläufe des Texts. Wie der Mathematiker sagt, ist das notwendig, aber nicht hinreichend. Auf der Suche nach Modellen, die "gute" Texte, auch im technischen Umfeld erlauben, fiel mir wieder dieses Heftchen in die Hände. Aus der Zeit auf der Journalistenschule. Über die Königsklasse des Journalismus, über das Feature.


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Du planst einen Job als Redakteur? Du schreibst nicht nur gerne, sondern fühlst das als Deine Berufung? Schön. Du bereitest schon Deine Anmeldung in einer Journalistenschule vor oder hast die Augen offen nach einer Stelle als Volontär? Nach so vielen Jahren im schreibenden Gewerbe muss ich warnen. So kreativ der Job eines Redakteurs sein kann, selbst in der Industrie, muss ich Dir den einen oder anderen Zahn ziehen. Ich wage zu behaupten: in wenigen Jobs kann man sich so viel Frust aufladen wie als Schreiberling. Nicht wegen des Schreibens an sich, sondern weil Du nicht in einem einsamen Kämmerlein sitzt, vor Dich hin schreibend. Willkommen in der realen Welt, in der das Schreiben seine Tücken hat. Drei davon hier im Detail geschildert.


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Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Bücher nach einiger Zeit noch einmal zu lesen. Entweder, um mein Bücherregal zu entlasten und diese Bücher zu entsorgen, oder um bestehende Urteile über Bücher zu überprüfen. Zuletzt war es Wolf Schneiders Buch "Deutsch für Profis", das immer wieder Schreibern in der Lernphase empfohlen wird. Zu Recht, würde ich auch nach dem zweiten Lesen sagen. Weil sich das Buch nicht nur durch Inhalt qualifiziert, sondern auch durch das, was vielen Büchern fehlt.


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Ich hatte in meiner seligen Jugend mal eine Freundin, die war gelernte Stenotypistin. Ein Beruf, der heute ausgestorben ist. Auf jeden Fall konnte sie auf der (elektrischen) Schreibmaschine so schnell schreiben wie ich zügig sprach. Das fand ich schon damals beeindruckend. Nun habe ich im Moment Mengen an Text zu produzieren, für einige Sendungen und Wortbeiträge. Nun bin ich ja allgemein vor nix fies, schon gar nicht vor dem technischen Fortschritt. Auch wenn ich niemals beim Radfahren das Smartphone in der Hand haben muss wie die Mädchen auf ihren uncoolen Hollandrädern, die wir damals nicht mal mit der Zange angepackt hätten. Geschweige denn gefahren. Was lag mit Windows 10 dann näher, als die eingebaute Spracherkennung Cortana zu nutzen und so die Texte schneller zu schreiben als mit meiner Vierfinger-Tippmethode? Versuch macht kluch.


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Bei dem jetzt schon verfügbaren Arsenal an Büchern für das Online-Geschäft in 2017 noch ein neues dazu heraus zu bringen, erfordert Mut. Oder ein ganz neues Konzept. Oder eine ganz neue Methode. Nach den positiven Erfahrungen mit anderen Büchern dieses Genres bestellte ich das Buch sofort und hoffnungsfroh, denn es war vollmundig angeboten. Von einem Verlag, der schlechthin für Qualität steht. Dieses Mal leider eine Fehleinschätzung meinerseits.


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Vor dem Notebook sitzen, die Finger auf der Tastatur, aber nichts will sich einstellen an Text oder Gedanken. Kann schon mal wochenlang so gehen, auch wenn der Druck hoch und Termine bedrohlich nah sind. Schreibblockaden sind kein Leiden ungeübter Schreiber, die Liste der Betroffenen ist lang. Douglas Adams, Samuel Beckett, Ernest Hemingway, Franz Kafka, Marcel Proust, J.R.R. Tolkien litten darunter. Das tröstet wenig. Mehr würde trösten, was hilft. Ich muss zugeben, dass ich eher selten das Problem habe, dass ich nicht zu schreiben anfangen kann, eher werden bei mir die Texte schnell zu lang. Vielleicht liegt das daran, dass ich bestimmte Strategien habe, an Texte heran zu gehen. Ob fürs Papier, online oder fürs Radio. Dass es für mich überhaupt Thema wurde, lag an den schon verzweifelten Fragen eines Studenten an mich, der mit seiner Bachelor-Arbeit nicht den Einstieg fand.


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Seit bald sechs Monaten bin ich jetzt in meinem neuen Job, als Redakteur. Nicht wie früher als technischer Redakteur, mit Bedienungsanleitungen und Datenblättern habe ich nichts am Hut. Stattdessen beschäftigen mich Artikel für Fachzeitschriften, Pressemeldungen und Kunden-Newsletter, und nun seit einigen Wochen Online-Texte. In Vollzeit. So zu sagen. Eine komplett neue Website wird für das Unternehmen gebaut, wodurch ich WordPress und das Enfold Theme in aller Härte und im Detail kennen und schätzen lernte. Innerlich hat mich oft etwas Anderes  beschäftigt. Ich dachte, dass ich seit dem Studium an der FJS und dem Lesen vieler schlauer Bücher so manche Frage hinter mir gelassen hätte. So kommt man zu neuen Erkenntnissen. Gerade mit diesem nicht gerade kleinen Online-Projekt habe ich einige Dinge besser verstanden, an einigen Stellen neu durchdenken müssen. Die Grundfrage bleibt: wie schreibt man gut lesbare, interessante und ansprechende Texte? Ich könnte nun auf so einige Bücher verweisen, dort würde es drin stehen. Doch ich folge Sol Stein und einem seiner entscheidenden Themen, manifestiert in einer alten Schreiber-Regel, oft zitiert, selten umgesetzt.


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Bill Bryson: Eone kurze Geschichte von fast allem

Bill Bryson: Eine kurze Geschichte von fast allem

Wenn man Schülern, auch denen der höheren Klassen, etwas wirklich Schlimmes antun möchte, würde die Aufgabe lauten: verfasse eine Inhaltsangabe dieses Buches. Das Problem wäre nicht etwa der Umfang.  Gut 600 eng bedruckte Seiten haben viele Werke der Literatur. Es ist mehr der Inhalt. Bryson stellt Fragen, viele Fragen. Wie groß ist das Universum? Was wiegt unsere Erde? Wie viele Atome enthält ein Mensch? Was sind Bakterien? Wie sind sie entstanden und warum? Wie entstand die Erde, der Kosmos, der Mensch? Warum gab es Eiszeiten? Allein die Fragen aufzulisten, wäre kaum in einem solchen Blog-Eintrag möglich. Überraschend dabei, wie viele Antwort Bryson liefert.


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Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge

Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge

Normalerweise schreibe ich keine Rezensionen zu allgemeinen Büchern. Das tue ich hier auch nicht, sondern würde dieses Buch des Amerikaners Bill Bryson Schreibern aus einem ganz anderen Grund empfehlen. Weil man von Bryson lernen kann, wie man ein fast 600 Seiten dickes Buch über überflüssiges und nutzloses Wissen schreibt, ohne auch nur eine Seite lang zu langweilen. Weil Bryson ein sehr guter Schreiber ist, von dem man eine Menge lernen kann. Weil es genau zwei Dinge sind, mit denen Bryson den Leser fesselt und auf eine Reise vom Mittelalter in die Moderne mitnimmt.


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Sol Stein: Über das Schreiben

Sol Stein: Über das Schreiben

Schon als Kind mochte ich keine dicken Bücher. Als ich das Buch von Sol Stein auspackte, fragte ich mich, wie lange ich für dieses 450-Seiten-Werk wohl brauchen würde, wahrscheinlich Monate. Es wurden keine drei Wochen.

Sol Stein ist ein amerikanischer Lektor und Autor. Die Namensliste seiner Kunden, für die er lektoriert, ist das Who-Is-Who der amerikanischen Autorenszene. Daher ist das Buch auch zuerst für Autoren in der fiktionalen Literatur gedacht. Stein zeigt, wie man gute und bindende Texte schreibt, wie man Spannung aufbaut, wie man Geschwindigkeit steigert und zurück nimmt, wie man Texte strukturiert und so weiter. Das habe ich bei anderen Autoren auch schon gelesen, aber Stein ist der Erste, bei dem ich das Prinzip "Erzähle nicht, zeige" tatsächlich verstanden habe. Dazu, wie man eben gute Texte schreibt, ohne Platitüden und Schemata, wie Texte emotional werden und anschaulich. Er kann die vielen Regeln und Verfahren für Texte plausibel und anschaulich darstellen, mit vielen Beispielen, kleinen Übungen und Auszügen. Netter Weise hat er aber nicht nur die Schreiber fiktionaler Texte im Sinn.

Etwa ein Drittel des Buches wendet sich an die nichtfiktionalen Schreiber wie Journalisten. Wie man auch eine Nachricht oder einen Bericht oder eine Reportage lebendig, packend und lesenswürdig verfasst, was Sprache bildhaft macht, was langweilige von spannenden Texten unterscheidet. Damit wird Über das Schreiben nicht nur ein großes Buch für Autoren von Romanen und Kurzgeschichten, sondern auch für Journalisten. Ein Buch, dass man nach dem Lesen und Durcharbeiten anders auf seine Texte schaut. Eben eines der wenigen großartigen Bücher.

Artikel über LEDs

Artikel über LEDs

So sei es, nun darf ich mich also Fachjournalist nennen. War eine Menge Arbeit, aber auch ein Lernschritt.

Meine Abschlussarbeit als PDF, weitgehend bilderfrei, im Gegensatz zum Original. Es geht um LED-Technologie, also eher so etwas wie ein Heimspiel.