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Radio-Machen.de
Nea Matzen – Onlinejournalismus
Nea Matzen: Onlinejournalismus
Die Taschenbuchserie Wegweiser Journalismus des UVK-Verlages war mir schon mehrfach begegnet, kleine, aber gut geschriebene und hilfreiche Einführungen in verschiedene Themen des Journalismus. Das Buch Onlinejournalismus von Nea Matzen hatte ich kurz nach dem Buch von Henning Noske gekauft. Im Vergleich zu letzterem wirklich ein Taschenbuch. So stellte sich die Frage, wie viel Informationen und Hilfe ein so kleines Taschenbuch denn liefern kann. Und ich musste zugeben, dass es eine Menge ist.
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Bill Bryson – Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge
Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge
Normalerweise schreibe ich keine Rezensionen zu allgemeinen Büchern. Das tue ich hier auch nicht, sondern würde dieses Buch des Amerikaners Bill Bryson Schreibern aus einem ganz anderen Grund empfehlen. Weil man von Bryson lernen kann, wie man ein fast 600 Seiten dickes Buch über überflüssiges und nutzloses Wissen schreibt, ohne auch nur eine Seite lang zu langweilen. Weil Bryson ein sehr guter Schreiber ist, von dem man eine Menge lernen kann. Weil es genau zwei Dinge sind, mit denen Bryson den Leser fesselt und auf eine Reise vom Mittelalter in die Moderne mitnimmt.
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Sol Stein – Über das Schreiben
Sol Stein: Über das Schreiben
Schon als Kind mochte ich keine dicken Bücher. Als ich das Buch von Sol Stein auspackte, fragte ich mich, wie lange ich für dieses 450-Seiten-Werk wohl brauchen würde, wahrscheinlich Monate. Es wurden keine drei Wochen.
Sol Stein ist ein amerikanischer Lektor und Autor. Die Namensliste seiner Kunden, für die er lektoriert, ist das Who-Is-Who der amerikanischen Autorenszene. Daher ist das Buch auch zuerst für Autoren in der fiktionalen Literatur gedacht. Stein zeigt, wie man gute und bindende Texte schreibt, wie man Spannung aufbaut, wie man Geschwindigkeit steigert und zurück nimmt, wie man Texte strukturiert und so weiter. Das habe ich bei anderen Autoren auch schon gelesen, aber Stein ist der Erste, bei dem ich das Prinzip „Erzähle nicht, zeige“ tatsächlich verstanden habe. Dazu, wie man eben gute Texte schreibt, ohne Platitüden und Schemata, wie Texte emotional werden und anschaulich. Er kann die vielen Regeln und Verfahren für Texte plausibel und anschaulich darstellen, mit vielen Beispielen, kleinen Übungen und Auszügen. Netter Weise hat er aber nicht nur die Schreiber fiktionaler Texte im Sinn.
Etwa ein Drittel des Buches wendet sich an die nichtfiktionalen Schreiber wie Journalisten. Wie man auch eine Nachricht oder einen Bericht oder eine Reportage lebendig, packend und lesenswürdig verfasst, was Sprache bildhaft macht, was langweilige von spannenden Texten unterscheidet. Damit wird Über das Schreiben nicht nur ein großes Buch für Autoren von Romanen und Kurzgeschichten, sondern auch für Journalisten. Ein Buch, dass man nach dem Lesen und Durcharbeiten anders auf seine Texte schaut. Eben eines der wenigen großartigen Bücher.
Radio ist für Oldies? Wohl kaum.
Zumindestens sagt die Medienanalyse ma 2016 etwas ganz anderes.

Radioszene.de hat dazu einen passenden Artikel.
Henning Noske – Online-Journalismus
Man könnte ja meinen, gerade als „digital native“, man wüsste schon alles. Lässt man etwas mehr Selbstkritik zu, kann man nie genug lernen. Deshalb kam das Buch Online-Journalismus – Was man wissen und können muss von Henning Noske in meinen Bestand. Etwas stutzig machte mich zuerst der Untertitel des Buches: Das neue Lese- und Lernbuch. Erst im Nachhinein habe ich verstanden, was gemeint war. Dieser Hinweis macht das Buch zum einen interessant und zum anderen wieder etwas sperrig und nicht immer einfach zu lesen. Und doch halte ich das Buch für hilfreich und gut.
Henning Noske ist ein ganz alter Hase, Jahrgang 1959 und Leiter der Stadtredaktion der Braunschweiger Zeitung. Damit kommt er erwartungsgemäß aus der alten Welt des Print-Journalismus. In diesem Buch beschreibt er seinen Weg aus dem klassische Print- in den Online-Journalismus, wie er begonnen hat, wo er heute gelandet ist und welche Erfahrungen er auf dem Weg mitgenommen hat. Deshalb ist das Buch ein Lesebuch, er nimmt den Leser mit auf seine Reise von der Schreibmaschine zum iPhone. Lernbuch ist es dann, wenn er Techniken und Themen im Online-Journalismus beschreibt. Damit pendelt Noske zwischen den Polen Autobiografie und Fachbuch. Das hat einmal etwas Erfrischendes, landet dann leider gelegentlich etwas zu sehr in der Klassik. Noske hält die Prinzipien des klassischen Journalismus sehr hoch, und das ist gut so, er will den Qualitäts-Journalismus in der Online-Welt sehen. Aber, ob eine kommentierte Listung des Pressekodex wirklich hilfreich ist, muss man für sich selbst entscheiden. Dafür ist eine Übersicht der Fachbegriffe und Produkte in der Online-Welt schon ein gelegentliches Aha wert.
Damit hängt das Buch ein wenig zwischen den Welten. Es ist kein wirkliches Sachbuch, eher ein Ratgeber und Tippgeber, wie man seinen Weg in den Online-Journalismus nehmen kann, was die Voraussetzungen sind und worauf man achten sollte oder muss. In dem Sinne ist es lesenswert. Wer allerdings ein knappes und kompaktes Lehrbuch für den Online-Journalismus erwartet, wird enttäuscht sein. Ich bereue die Lektüre des Buches nicht, es hat doch den Wert, dass es dem angehenden Online-Journalisten die kritischen Punkte und Pfade vor Augen führt. Oder dem schon gesetzten Online-Menschen noch den einen oder anderen Wecker stellt.
Roy Peter Clark – Kurz und gut schreiben
Kurz und gut schreiben
Roy Peter Clark ist ein guter Recycler. Sein Buch aus 2014 konzentriert sich auf Kurzprosa. Kurzprosa findet sich überall, als Werbetexte, in Twitter und Facebook, auf Toilettentüren und auf Zetteln in Glückskeksen. Genau genommen unterscheidet sich dieses Buch nicht wesentlich von 50 Werkzeuge für gutes Schreiben, er geht hier konzentrierter auf Methoden und Verfahren für kurze und kompakte Texte ein. Diese beiden Bücher, dieses und 50 Werkzeuge, ergänzen sich, in einigen Abschnitten wiederholen sie sich. Ich würde Kurz und gut schreiben als Ergänzungsband zum obigen Buch betrachten. Zielthema sind kurze Texte und wie man Inhalte und Umfang fokussiert. Für Leser des obigen Buches nicht immer neue Erkenntnisse, aber als Ergänzung für die Welt des Digitalen sinnvoll. Das macht er im ersten Drittel des Buches auch sehr gut. Tatsächlich kommen viele Tipps und Beispiele zur Sprache, wie Sprache eindeutig, klar und korrekt wird. Dabei geht Clark auf den aktuellen Stand der Kommunikation ein, auf Twitter und andere Online-Dienste.
Roy Peter Clark arbeitet immer mit vielen Beispielen und anschaulichen Zitaten, das macht seinen Stil aus. In diesem Buch bleibt er dabei, das erzeugt Praxisnähe, nicht ohne gewisse Seitenhiebe auf andere Autoren, oft humorvoll und sehr lesbar geschrieben. Ich würde empfehlen, entweder Kurz und gut schreiben oder 50 Werkzeuge zu lesen. Beide zusammen ergeben einige Redundanz.
Alles sehr verwirrend
Normalerweise halte ich mich aus politischen Diskussionen heraus. Diese Tendenz hat in den letzten Jahren eher zugenommen, nicht, weil ich unpolitischer geworden wäre, sondern weil die Sache mir zunehmend unübersichtlicher geworden ist. Doch gelegentlich erhellt sich eine Geschichte durch eine Kleinigkeit. Bei mir war diese Kleinigkeit eine Serie von Posts in Facebook, einer davon kam von mir und ich meinte, ich würde mir manchmal die Rückkehr in die Siebziger wünschen. Eine Zeit in der alles übersichtlicher war. Eine Antwort auf mein Posting war der Hinweis, dass es in den Siebzigern den Kalten Krieg gegeben hat. Eine politische und militärische Lage, in der nur einfaches technisches Versagen hätte dazu führen können, den Untergang des Abendlandes auszulösen.
Genau dieser Fall ist einmal eingetreten und die Katastrophe würde durch vernünftiges Handeln eines russischen Leutnants verhindert. Zu dieser Katastrophe wäre nicht mal ein einziger Flüchtling oder islamistischer Terrorist notwendig gewesen, das hätten Sowjets und Amerikaner mit ihren Gigatonnen Atomwaffen im Alleingang geschafft. Hatten wir deshalb Angst? Im Grunde nein, denn wir hatten, tatsächlich oder eingebildet, das Gefühl, die Sache zu verstehen. Wir hatten insgesamt das Gefühl, noch alles halbwegs zu verstehen. Die Ölkrise, den Kalten Krieg, Unfälle in Atomkraftwerken. Wir hatten sogar einen Tucken das Gefühl, diese Dinge beeinflussen zu können.
Jeder kann meine Meinung haben
Das war auch sehr einfach. Unsere Meinungen resultierten aus wenigen Quellen. Aus Tagesschau, dem Spiegel, vielleicht dazu die TAZ, unsere Familie und ein paar Verwandte, Freunde und Nachbarn. Öffne ich heute Facebook und Twitter, habe ich geschätzt eine Quadrillion Meinungen, Statements, Behauptungen und Stellungnahmen. Das macht die Geschichte unübersichtlich. Schon deshalb hatte ich manchmal vor, mich bei Facebook abzumelden, weil ich nicht mehr begriff, was da vor sich geht. Was davon ist noch wahr oder authentisch? Was ist Fakt und was ist Behauptung? Was passiert da überhaupt? Warum wird ohne ersichtlichen Grund so manche Sau durchs Dorf getrieben?
Nun geht es mir an dieser Stelle wohl nicht alleine so. Mit fortgeschrittenem Lebensalter, einer Menge Lebenserfahrung, als Akademiker, als gelernter Journalist nach den Fächern Recherche und Presserecht, sollte ich doch diese offensichtlichen Folgen der Globalisierung und um sich greifenden sozialen Medien verstehen. Früher war schon Paris sehr weit entfernt. Heute ist medial gesehen Peking um die Ecke. Was macht man, wenn die Welt um einen herum zunehmend unverständlich, undurchschaubar, unbegreiflich wird? Wenn das Gefühl entsteht, man ist abgehängt?
Genau diese Frage hat schon mal Leute beschäftigt, die an der University of Kent arbeiten. Könnte sein, dass sich durch deren Forschungen das Dunkel etwas lichtet. Diese Leute haben sich damit auseinander gesetzt, warum es in den letzten zehn Jahren in zunehmender Zahl Verschwörungstheorien gibt. Angefangen hatte es zum Beispiel mal vor langer Zeit damit, dass Paul McCartney schon lange tot sei, bewiesen wurde es angeblich auf dem Cover von Abbey Road durch seine fehlenden Schuhe, durch ein Autokennzeichen, durch die Zigarette in der rechten Hand (weil Paul Linkshänder ist). Lady Diana wurde Verschwörungstheorien nach durch den Geheimdienst MI5 umgebracht. Flugzeuge hinterlassen keine Kondensstreifen, sondern sie verspühen Gift und bringen die Menschheit um. Chem Trails genannt. Warum glauben Menschen an krudeste Verschwörungstheorien?
Im Westen nichts wirklich Neues
Die Forscher aus Kent meinen es zu wissen. Sie sagen, dass je geringer die Selbstwirksamkeit und je stärker das Gefühl der Benachteiligung sei, desto größer die Bereitschaft, an Verschwörungstheorien zu glauben. Je mehr man sich als Opfer eines nicht verstandenen Vorgangs fühlt, desto eher hilft eine Verschwörungstheorie. Und je geringer der Bildungsgrad, desto größer die Neigung, komplexe Phänomene so zu erklären, um dem Druck des Nichtverstehens auszuweichen. Im Glauben, die anderen Leute würden es verstehen. In vielen Verschwörungstheoretikern kocht eine Mischung aus Angst, Ohnmacht und Kontrollverlust. Doch wächst mit jedem Tag die Komplexität des Alltags. Das Internet hat seinen Beitrag dazu geleistet, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Man versteht nicht mehr, was um einen herum passiert. Man verliert die Orientierung. Ein fruchtbarer Boden für Echokammern und Filterblasen.
Wenn in einer Stadt wie Dresden 0,1% der Einwohner Muslime sind, aber Pegida die Islamisierung des Abendlandes fürchtet, ist das nichts anderes als eine Verschwörungstheorie. Verschwörungstheorien haben einen immensen Vorteil. Sie basieren auf Behauptungen, nicht auf Fakten. Und jeder, der die Theorie anzweifelt oder dagegen argumentiert, ist einer der Verschwörer oder zumindestens darauf aus, den Followern der Theorie Böses zu wollen.
Genau deshalb ist eine Diskussion mit Pegida- oder AfD-Anhängern fruchtlos, denn man will ihnen ihre Verschwörungstheorie wegnehmen, die ihnen doch hilft, in einer nicht mehr verstehbaren und überschaubaren Welt halbwegs unbehelligt zu überleben. Argumente helfen nicht, weil sie die Verschwörung noch viel mehr zu beweisen scheinen, sei es seitens der Lügenpresse, der Politiker oder Andersdenkender. Diese Gegenwirkung steigert noch die Heftigkeit, in der um die Verschwörungtheorie gestritten wird. Im Gegenteil, je mehr diese Theorien ad absurdum geführt werden, desto sicherer sind ihre Anhänger, dass sie stimmen. Weil der Widerstand der Anderen beweist, dass man selbst auf dem richtigen Weg ist. Als wenn mit den Rücktritt der Kanzlerin plötzlich der Strom an Flüchtlingen abnehmen würde. Verschwörungstheorien sind etwas Feines. Man kann sich in sie einwickeln und sie beinhalten den Automatismus, dass jeder Versuch, Fakten dagegen zu stellen, die Theorie bestätigt.
Das Fazit
Betrachtet man die endlosen Schlammschlachten in Facebook oder in Talkshows unter diesem Gesichtspunkt, bekommen die Geschichten etwas Putziges. Plötzlich sieht man die typischen Merkmale und Mechanismen der Verschwörungstheoretiker. Dazu bekommt man die Erkenntnis, dass Argumentieren gegen den Schwachsinn nicht nur unnütz ist, sondern gleich noch Öl ins Feuer gießen bedeutet. Für mich nur eine weitere Bestätigung, mich aus den Diskussionen heraus zu halten. Nicht, weil ich unpolitisch bin. Sondern weil ich zunehmend den Blödsinn darin erkenne. Sollen sich diese Leute doch ihr Öl selbst besorgen.
Sprecherkabine für Arme
micscreen
Normalerweise habe ich in Niedersachsen mein Kellerstudio, perfekt gedämmt, den PC am anderen Ende des Raumes mit Absorbern akustisch abgetrennt, nur Monitor und Maus auf dem Aufnahmetisch. Gelegentlich möchte ich gerne auch in meiner Behausung in Ostwestfalen kurze Texte einsprechen, manchmal nur wenige Minuten lang. Doch selbst das Schlafzimmer mit Bett und Wandbehang ist zu hallig, wenn auch ruhig. Was tun? In solchen Fällen kann ein Micscreen wie von Thomann helfen. Hier fängt das Angebot bei knapp unter 50 Euros an, nach oben hin fast offen. Für mich wesentlicher war, dass ich bei nur gelegentlicher Nutzung den Micscreen auch verstauen muss. Und jedes Mal erst in den Keller zu laufen, macht die Sache nicht einfacher. Das muss doch anders, billiger und einfacher gehen. Tut es auch.
Man nehme:
Die beiden Platten mit den Scharnieren verbinden, dabei bei den Scharnieren darauf achten, dass die Platten nach hinten ganz zusammen geklappt werden können. Den Schaumstoff auf der Vorderseite der Platten aufkleben, an der Verbindungsseite etwas Abstand lassen. Geht, weil die Schaumstoffplatten nicht ganz 50 cm lang sind. Fertig. Materialaufwand unter 15 Euros, Arbeitszeit eine Viertelstunde. Leicht angewinkelt stehen die Platten auf jedem Tisch. Unbenutzt verschwindet der Billig-Micscreen unter dem Bett oder im Schrank. Zwar kann man mit solchen Mitteln kein Badezimmer in eine Sprecherkabine verwandeln, aber für den Aufwand sind die Ergebnisse ganz brauchbar. Man bekommt den eigentlichen Hall nicht heraus, jedoch werden die hohen Frequenzanteile im Hall reduziert. Vielleicht ordere ich doch mal einen größeren Schirm bei Thomann und vergleiche die Ergebnisse.
Schlafzimmerstudio – ohne Micscreen
Schlafzimmerstudio – mit Micscreen
Vom Skript zum Stichwortzettel
Warum kurz, wenn es auch lang geht
Die sichere Methode des kompletten Vorschreibens eines Textes hat den Vorteil, dass man sich während des Sprechens nicht ganz so leicht verheddert kann. Unter dem Strich gibt es aber eine ganze Reihe von Nachteilen:
Bei mir war es so, dass ich für eine Sendung über zwei Stunden mit einem Textanteil von ca. 20 Minuten auf 12 bis 14 Seiten Vorgeschriebenem kam. Zusammen mit Recherche, Schreiben und Musikauswahl kosteten zwei Stunden Sendung schon mal locker vier bis fünf Stunden Arbeit. Für eine Musiksendung eindeutig zu viel. Da muss etwas Neues her. Und zwar sowohl in der Recherche als auch in der Textarbeit.
Recherche vereinfachen
Zwei wesentliche Textarten sind einmal der lineare Strang, wie die Geschichte einer Band oder einer Musik, daneben ein Geflecht von Informationen und Fragen. Beispiele für den letzten Typ sind Vorbereitung von Interviews, Features und alles, was vielschichtig ist. Gerade in der Vorbereitung von Themensendungen tut man sich am Anfang schwer, die Fäden zu finden, zusammmen zu knüpfen und die verschiedenen Aspekte unter einen Hut zu bringen.
Lineare Moderation
In diesen Fällen ist das konventionelle Arbeiten immer noch hilfreich. Material sammeln und ausdrucken, mit Marker wichtige Aussagen und Details heraus ziehen, danach verdichten und strukturieren. Eben die ganz klassische Methode.
Komplexe Moderation
Gerade für die Fälle, in denen man erst mal in ein Gerüst kommen muss, das Thema durchdringen will, bietet sich Mind Mapping an. Das zentrale Thema steht im Mittelpunkt, von dort arrangieren sich Aspekte oder Fragen in eigentlich beliebiger Detailtreue herum. Dadurch, dass diese Struktur grafisch ist und sichtbar, fällt die Gliederung deutlich leichter. Und es gibt sogar ein kostenloses Tool, mit dem man dieses Mind Mapping am PC machen kann: XMind. Die Idee dahinter ist, dass man das Thema nach unterschiedlichen Aspekte sortiert und nach und nach in immer mehr Details abtauchen kann. Dadurch können auch unterschiedliche Sichtweisen und Richtungen zusammengesetzt und verbunden werden. Mind Mapping ist ideal für die Brainstorming-Phase, in der alle Informationen zusammen getragen werden. Oder für die die Vorbereitung eines Interviews. Im letzteren Fall bekommt man eine gute Übersicht und eine Fragenliste für die verschiedenen Richtungen, in die das Interview laufen kann.
Bienen-Map
Vom Material zum Skript
Anstatt nun aber aus dem Material ein komplettes Skript zu schreiben, bin ich dann zum Stichwortzettel übergegangen.
Stichwort-Sammlung
Es werden nur noch die Daten und Fakten geschrieben statt des kompletten Textes. Das Format ist weitgehend das gleiche wie beim kompletten Text, ähnliche Schriftgrößen und ausreichend Platz für spätere Ergänzungen oder Korrekturen. Für das Layout gelten wenige Regeln:
Den eigentlichen Text spricht man nun frei und orientiert sich an der Gliederung in der Stichwortsammlung. Nun kommt man automatisch in Sprechsprache statt Schreibsprache. Eine Hürde möchte ich aber nicht verheimlichen. Es wird wahrscheinlich kaum beim ersten Anlauf klappen, man verheddert sich, sucht nach Worten oder Formulierungen, der Druck ist ein Stück höher als beim reinen Ablesen.
Es hilft, die Sammlung in wenigen Sekunden direkt vor dem Einsprechen kurz zu überfliegen und sich einen Faden zusammen zu bauen. Ebenso hilft es dem Gedächstnis, wenn man sich an Formulierungen festhält und sie bildhaft parat hat. Unser Gehirn orientiert sich am besten an Bildern, was bildhaft vor Augen steht, bleibt am besten haften. Es erfordert am Anfang etwas Übung, nur mit einem Stichwortzettel zu arbeiten. Die Investition lohnt sich aber, denn eine Stichwort-Sammlung zu erstellen kostet höchstens ein Viertel der Zeit eines kompletten Skriptes. Und es klingt von selbst frei gesprochen und lebendiger als ein Vorschrieb.
Bücher, Sparte Unverzichtbar
Miteinander reden
Von den vielen Büchern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, waren diese für mich die am meisten an der Praxis und am realen Leben orientiert. Friedemann Schulz von Thun gilt als der Spezialist für Kommunikation. Seine Modelle und Verfahren sind heute zentraler Teil von Kommunikations- und Trainer-Ausbildungen. Auch wenn der Titel der drei Bände eher nach Ratgeberliteratur klingt, gerade das ist „Miteinander reden“ nicht. Sondern wissenschaftliche, analytische Betrachtung von Kommunikation. Und damit eigentlich Pflichtlektüre für jeden, der irgendwie mit Kommunikation zu tun hat. Ob Trainer, Journalist, Moderator oder sogar technischer Redakteur.
Der erste Band stellt Modelle für Kommunikation im Allgemeinen auf, das Vier-Ohren-Modell ist wahrscheinlich das bekannteste. Es zeigt ebenso mögliche Störungen und erklärt, wie zwischenmenschliche Kommunikation abläuft, typische Probleme und woraus sie entstehen. Wenn der Autor auf Lösungen eingeht, orientiert er sich an der Wirklichkeit und nutzt konkrete Beispiele.
Der zweite Band stellt die unterschiedlichen Kommunikationsstile vor, die Menschen haben. Wie gehen wir damit jeweils am besten um? Und wie können wir das Wissen um unseren eigenen Kommunikationsstil für unsere Persönlichkeitsentwicklung nutzen? Die vorgestellten Stile werden nicht nur dargestellt, sondern auch die mögliche Entwicklung, die dazu geführt hat. Hier geht es mehr um Archetypen als um den Anspruch auf Vollständigkeit.
Im dritten Band geht Schulz von Thun auf das Modell des inneren Teams ein. Dahinter steht, dass wir innerlich nicht selten verschiedene Stimmen, Meinungen und Ratschläge hören. Dabei geht es nicht nur um die innere Vielfältigkeit, sondern auch um das Zulassen dessen, was wir oft als unerwünschte Vielfältigkeit erleben. Und auch um die Mitglieder des inneren Teams, die hinter die Bühne verbannt wurden, oder sogar unter die Bühne.
Was die drei Bücher von vielen anderen unterscheidet, ist die durchgängige Praxisbezogenheit und der Abstand zu Universallösungen. Die Beispiele für Störungen oder Unklarheiten stammen häufig aus dem Leben von Schulz von Thun selbst, man könnte sie so oder so ähnlich schon erlebt haben. Auch vor eigenen Begegnung mit Fettnäpfchen hat er keine Scheu. Was die Bücher vom Sockel der hochwissenschaftlichen Betrachtung herunter holt und sympathisch macht.
Diese Kommunikationsmodelle machen in der Tat Kommunikation transparenter, sind in die Praxis übertragbar und liefern viel Wiedererkennungswert mit Alltagssituationen. Darum würde ich die Bücher jedem empfehlen, der sich für die Abläufe und Wechselwirkungen von Kommunikation interessiert, und für jeden, der irgendwie mit Kommunikation zu tun hat. Ob vor der Klasse, im Radio oder als Redakteur.