Was zeichnet ein gutes Buch aus? Dass man nach dem letzten Zuklappen erst einmal einen Moment nachdenken muss. Also muss dieses Buch ein gutes Buch sein. Von Abdel-Samad hatte ich vor einiger Zeit schon ein Buch über Mohamed gelesen, daher hier nur eine Kurzbiografie: deutsch-ägyptischer Politikwissenschaftler und Publizist, als Student war er Mitglied der radikal-islamischen Muslimbruderschaft, kam im Alter von 23 Jahren nach Deutschland. Studierte Englisch und Französisch in Kairo, arbeitete als Wissenschaftler in Erfurt und Braunschweig sowie in Japan, wo er sich für Shintoismus und Buddhismus interessierte. Während er in seinem Buch über Mohamed mit dem Propheten abrechnet, daher auch mit dem Islam in seiner Gesamtheit, ist seine These in diesem Buch noch etwas steiler. Er behauptet, dass der Islam in nicht all zu ferner Zukunft verschwinden wird. Nicht wegen eines Angriffs von außen, er wird in sich zusammen brechen, durch eigene Schuld. Seine Belege dafür sind nicht nur frappierend, sondern leisten sich einen anderen Blick auf den Islam. Der dabei nicht gerade gut weg kommt.
Archiv für das Monat: Dezember, 2019
Es war wohl der Titel, der dieses Buch zusammen mit Sascha Lobos Buch in den Einkaufskorb wandern ließ. Namentlich war mir Doris Dörrie schon bekannt, als Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie ist aber auch Autorin, bisher hatte ich von ihr jedoch noch nichts gelesen. Den einzigen Film, den ich ihr zuordnen konnte, war Happy Birthday, Türke! Dabei ist ihre Liste an Buchveröffentlichungen und Filmen verdammt lang, wie ihr Wikipedia-Eintrag zeigt. Noch viel mehr als der Buchtitel selbst sprach mich der Untertitel an: Eine Einladung zum Schreiben. Also wohl so etwas wie das wesentlich dickere Buch von Roberta Allan. Tatsächlich ist es das, eine Einladung und auch Anleitung zum Schreiben, genauer zum autobiografischen Schreiben. Dass der schiere Umfang eines Buches nichts über die Qualität oder Alltagstauglichkeit des Inhaltes sagt, ist klar. Tatsächlich geht Dörrie einen anderen Weg als Allan. Nicht unbedingt schlechter, aber anders.