Hermine Kiehnle: Das Kiehnle-Kochbuch

Ein Bücher-Tipp der ganz anderen Art. Schon bekannt, dass es nicht nur eine holländische Sauce gibt, sondern drei? Wie kocht man nun Blumenkohl so, dass er nicht wässrig wird und ist das bei Brokkoli genau so? Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendetwas, was mit Kochen, Backen und Braten zu tun hat, nicht in diesem Buch steht. Unter Koch-Profis bekannt wie der Semendjajew unter Ingenieuren, Amateure kennen das Buch wohl kaum. Sollten sie aber. Das „Kiehnle Kochbuch“ ist ein schwäbisches Kochbuch, das seit 1921 in neun Ausgaben erschien. Autorin der ersten Ausgabe war Hermine Kiehnle, nach der das Kochbuch benannt ist. Für die aktuelle Neubearbeitung von 2010 ist Monika Graff verantwortlich. Das Kiehnle Kochbuch wurde im Laufe seiner Geschichte bis heute mehrfach und teilweise aufwendig überarbeitet. Maria Hädecke, die Ehefrau des Verlegers, kochte für die Ausgabe der 1960er Jahre fast 2.500 Rezepte in der heimischen Küche über mehrere Jahre nach. Auch die Folgeausgaben wurden von der Verlegerfamilie, Autoren und bei befreundeten Testköchen immer wieder unter die Lupe genommen.

Das Kochbuch führt in den ersten Abschnitten in die Grundlagen der Küche ein, erklärt Zutaten und Küchengeräte und erklärt die wichtigsten verwendeten Mengenangaben. Der Rezeptteil ist einerseits nach dem Kriterium Menübestandteil, aber auch nach Zutaten gegliedert. Es gibt eigene Abschnitte für Getränke, zum Backen und zum Konservieren. Am Ende des Buches finden sich Grundregeln der Ernährung, zur Vorratshaltung, sowie Ratschläge zur Gestaltung von Menüs und zur Tischdekoration. In den Umschlaginnenseiten befindet sich in der aktuellen Ausgabe auch ein Saisonkalender für Obst und Gemüse. Manchmal blättere ich gerne einfach darin. Und der Preis ist auch eine absolute Überraschung.

2 Kommentare
  1. Julia vom Hädecke Verlag
    Julia vom Hädecke Verlag sagte:

    Lieber Rainer Boettchers,
    danke für die schöne Rezension – ja das Kiehnle ist eine echtes Familienmitglied! Für alle Interessierten: Von der obigen Ausgabe gibt es derzeit nur noch Restexemplare, wir bemühen uns derzeit (Stand 02/22) um einen Nachdruck (aber die Papierlage bleibt schwierig, was auch evtl. eine Preisänderung nach sich ziehen könnte, aber noch sind wir gute Dinge). Außerdem hoffen wir darauf in diesem Jahr auch die ersehnte Jubiläumsausgabe herausbringen zu können, ein (lesbarer) Reprint der Originalausgabe aus dem Jahre 1921.

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    • Rainer
      Rainer sagte:

      Danke für den Kommentar. Ich bin durch Helmut Gote in der WDR-Sendung „Alles in Butter“ darauf gestoßen. Zwar bin ich Vegetarier, aber die handwerklichen Hinweise zum Kochen und Braten sind erhellend.

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