Aaron Sahr: Geldpolitik im Umbruch

Ist mir jetzt nicht zum ersten Mal passiert, dass ich ein Buch beginne und nach den ersten Artikeln wieder aufhöre. Hier aber nicht, weil etwa der Text einfach schlecht oder uninteressant ist. Sondern weil ich schlichtweg wenig verstehe, worum es geht. Aaron Sahr ist der Herausgeber des Buches, enthalten sind verschiedene Beiträge zur Geldpolitik. Nur ist das Buch für angehende oder fertige Wirtschaftswissenschaftler gedacht. Als Laie hat man jede Menge Fragezeichen im Kopf. Die Beiträge setzen nämlich ein schon erhebliches Wissen über Wirtschaft voraus, über das ich leider nicht verfüge. Kurz vor dem Zuklappen las ich noch in den Beitrag von Lukas Haffert hinein, über die Rolle von 1923 als Trauma. Wie die Hyperinflation dieser Jahre bis heute nachwirkt, jedoch verschiedene Themen und die Wirtschaftskrise von 1929 damit vermischt werden.

Ebenso der Beitrag von Carolin Müller über monetäre Theorien und die Institution der Geldschöpfung ist nicht nur sogar für Laien verständlich und interessant, sondern schafft genauere Einblicke, wie unsere Geldwirtschaft funktioniert. Weitere Beiträge über Kryptowährungen und warum sie als reale Währung überflüssig und ungeeignet sind, sowie über eine demokratische Geldpolitik habe ich mir dann doch angetan. Diese sind nämlich deutlich verständlicher als die ersten Artikel. Mal so als Fazit: Teilweise anstrengend zu lesen, doch einige Beiträge liefern in der Tat Wissen, um zu verstehen, wie Geld entstanden ist, wie es funktioniert und warum es die verschiedenen Geldarten gibt. Wie zum Beispiel Offshore-Währungen. Mit ein wenig Ausdauer und Konzentration durchaus lesenswert.

Aaron Sahr ist Wirtschaftssoziologe und leitet am Hamburger Institut für Sozialforschung die Forschungsgruppe „Monetäre Souveränität“. Als Gastprofessor der Leuphana Universität Lüneburg forscht und lehrt er am Zentrum für Theorie und Geschichte der Moderne zu Geldgeschichte, kapitalistischer Dynamik und politischer Ökonomie. Er beschäftigt sich mit der Zukunft des Geldes im digitalen Kapitalismus, dem Konnex aus Banken- und Wirtschaftstheorie, Dynamiken der Ungleichheit und sozialtheoretischen Grundsatzproblemen. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden die Geldtheorie und die Geldgeschichte als Ausgangspunkte und Fundament einer Analyse moderner Wirtschaft, der Zusammenhang von privater Geldschöpfung und Ungleichheit und die De-Politisierung (und Re-Politisierung) monetärer Ordnungen.

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