Will man den Inhalt des Buches auf einen griffigen Satz reduzieren, ist es wohl dieser: Den Erfolg der AfD haben nicht die wirtschaftlich, sondern die kulturell Abgehängten bewirkt. Aber so einfach und plakativ lässt Michael Hartmann seine Leser nicht davonkommen. Davor zeigt er, wie sich nicht nur Deutschland, sondern auch Europa und die USA in den letzten zwanzig Jahren politisch, wirtschaftlich und kulturell entwickelt haben. Leicht macht er es sich und den Lesern nicht. Aber seine Analyse wird genau dadurch um so klarer und glaubwürdiger. Weil sie die betrifft, die tatsächlich in fast allen Bereichen das Sagen haben. Die Eliten.


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Vor drei Monaten habe ich mich weitgehend bei Facebook verabschiedet. Weitgehend deshalb, weil ich die Social Media-Kanäle des Unternehmens beackere, für das ich broterwebsmäßig unterwegs bin. Ein Résumé über die Zeit nach Facebook. Oder wenigstens der vorsichtige Versuch.


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Berge von The Lodge aus

Berge von The Lodge aus

Es waren nur zwei Wochen in England und Wales, aber hat sich wie vier Wochen angefühlt. Ist man jeden Tag unterwegs, mit immer neuen Eindrücken und Erlebnissen, vergeht die Zeit nicht in der Routine des Alltags. Gespannt war ich auch, ob es bei dieser Reise an zwei Orte, die Cotswold Hills in England und die Brecon Beacons in Südwales, so etwas wie einen Gewinner geben würde. Ob dieser eine Ort interessanter, spannender oder intensiver sein würde. Das Resultat hat mich etwas überrascht. Wie habe ich heute Morgen gedacht? Jetzt wieder in Broadway sein, oder wenigstens in Brecon.

Manchmal liest man in technisch orientierten Fachzeitschriften einen Artikel, und man blättert nach wenigen Zeilen weiter. Technische Details ohne Ende, aufgelistet und aufgereiht, aneinander geklebt und gespickt mit Fachbegriffen. Manche kennt man als Fachmann, aber es gibt auch Autoren, die es schaffen, sogar den Fachmann zu verwirren. Ist man selbst Autor von Fachartikeln, könnte man sich fragen, was denn einen Beitrag lesenswert macht. Oder noch einen Schritt weiter: wann liest man einen Beitrag gerne und zu Ende? Ohne über Kollegen herfallen zu wollen, vielen Autoren scheint das eher egal zu sein, als ginge es nur darum, die notwendigen Textlängen inklusive Leerzeichen abzuliefern. Dabei sollte doch auch der Fachautor ein Interesse haben, dass seine Artikel gelesen werden. Was zur Frage führt, wann ein Beitrag lesenswert wird, angenommen wird, Spaß macht. Auch wenn der Spaß im beruflichen Umfeld nicht unbedingt erste Priorität hat.

Natürlich kommen als erste Maßnahme die altbekannten Regeln zum Einsatz. Möglichst farbige Verben, keine Substantivierungen, kein Amtsdeutsch, kurze und lange Sätze wechseln sich ab. Hamburger Verständlichkeitsmodell, logische Verläufe des Texts. Wie der Mathematiker sagt, ist das notwendig, aber nicht hinreichend. Auf der Suche nach Modellen, die „gute“ Texte, auch im technischen Umfeld erlauben, fiel mir wieder dieses Heftchen in die Hände. Aus der Zeit auf der Journalistenschule. Über die Königsklasse des Journalismus, über das Feature.


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Warum kaufen wir Dinge und sind dann enttäuscht oder stellen fest, dass wir sie gar nicht brauchen? Warum entscheiden wir so und so? Entschuldigungen gibt es dann viele. Der Hersteller oder Verkäufer hat uns belogen oder getäuscht. Oder wir hatten gerade nicht alle Fakten parat. Oder oder oder. Wir sind so sicher, dass unsere Entscheidungen vernünftig und stichhaltig sind, jedenfalls in 99% aller Fälle. Ist das tatsächlich so und ist es wissenschaftlich überprüfbar? Und warum schätzt der Verkäufer einer Sache den Wert immer höher ein als der Käufer? Was ist der IKEA-Effekt?


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Gerade habe ich mich bei Facebook abgemeldet, da kommt der ganze Müll zurück. Wenn auch dieses Mal in einem anderen Kontext. Hasnain Kazim, Spiegel-Redakteur mit indisch-pakistanischen Wurzeln, schreibt in diesem Buch über die rassistischen, faschistoiden Briefe, die ihn schon als Jugendlicher erreichten. Bevor sie mit der Digitalisierung dann von Facebook und per Email kommen sollten. Doch anstatt zu verstummen und zu ertragen, beschließt er, zurück zu schreiben. Schlagfertig, intelligent, witzig und überraschend. So entstand ein kluges und zugleich augenzwinkerndes Buch über seine Schlagabtäusche mit den Karlheinzen dieser Welt. Er will damit zeigen, warum man den Hass, der im eigenen Postfach landet, nicht unkommentiert lassen sollte. Denn, wie Hasnain Kazim schreibt: »Wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren.«


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Es war 1987, als ich meine erste Email-Adresse bekam, sie war nur im Büro verfügbar, und auch nur über einen bestimmten Rechner. Das war eine Targon /35. Sie lautete boettchers.pad@nixdorf.com und hatte auch nur im Umfeld meines Jobs einen Sinn. Nämlich sich mit Kunden und Kollegen weltweit auszutauschen. In dieser Zeit eine Email-Adresse zu haben, machte mich zu einem Mitglied in einem erlauchten Kreis. Es gab keine Milliarden von Email-Adressen damals, vielleicht einige Hundertausende. Auch alle anderen Teilnehmer in diesem frühen Internet waren Ingenieure, Wissenschaftler, vielleicht noch einige Journalisten oder Lehrende. Kommuniziert wurde über Emails oder die Newsgroups. Letztere kennt heute fast niemand mehr, bis zum World Wide Web sollte es noch gut zehn Jahre dauern. Und noch länger bis zum Geschäftsmodell Facebook, das ich nicht mehr länger unterstützen wollte. Nicht wegen Zuckerberg, sondern aus anderen Gründen.


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Du planst einen Job als Redakteur? Du schreibst nicht nur gerne, sondern fühlst das als Deine Berufung? Schön. Du bereitest schon Deine Anmeldung in einer Journalistenschule vor oder hast die Augen offen nach einer Stelle als Volontär? Nach so vielen Jahren im schreibenden Gewerbe muss ich warnen. So kreativ der Job eines Redakteurs sein kann, selbst in der Industrie, muss ich Dir den einen oder anderen Zahn ziehen. Ich wage zu behaupten: in wenigen Jobs kann man sich so viel Frust aufladen wie als Schreiberling. Nicht wegen des Schreibens an sich, sondern weil Du nicht in einem einsamen Kämmerlein sitzt, vor Dich hin schreibend. Willkommen in der realen Welt, in der das Schreiben seine Tücken hat. Drei davon hier im Detail geschildert.


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Nachdem unsere Unternehmens-Seite bei Facebook schon einige Zeit online war, wurde ihr plötzlich die Veröffentlichung entzogen. Mit dem Hinweis, wir hätten gegen Facebook-Regularien verstoßen. Nur brachte auch genaustes Studieren dieser Regeln keine Erkenntnis, was wir verbrochen hatten. Einige Tage später, nach mehreren Nachrichten an Facebook über unterschiedliche Kanäle, wurde die Seite abends um 23 Uhr wieder veröffentlicht. Alles im Lot, so dachten wir. Jedoch: am nächsten Morgen um 5:37 Uhr wurde die Seite erneut ent-öffentlicht. Wir standen vor einem Rätsel. Bis wir feststellten, dass genau an diesem Morgen, kurz nach der Wiederveröffentlichung der Seite, um 5:36 Uhr automatisch ein geplanter Beitrag eingestellt wurde. Mit einem Werbeposter, in dem wir ein Stockfoto von Fotolia verwenden. Danach wurde es klar. Weiteres Nachforschen zeigte eine gefährliche Falle in Facebook. In die man völlig ahnungslos latscht.

Kurz zusammengefasst:

  • Der Glaube, man hätte doch das Bild von Fotolia lizensiert, führt in die Irre. Zwar hat man selbst die Lizenz, darf sie für Print oder die eigene Website auch beliebig nutzen, aber durch das mögliche Teilen eines Posts „wandert“ die Lizenz nicht zum Teilenden. Stichwort ist Unterlizensierung.
  • Das hochgeladene Poster war größer als 1000 x 1000 Pixel. Für private Fotos gelten diese Grenzen nicht, für verwendete Stockfotos von Fotolia und Kollegen aber schon.
  • Bei Stockfotos muss ein Urheberverweis wie ©2017 Fotograf/FOTOLIA by Adobe zwingend hinein. Dass man selbst die Lizenz erworben hat, gilt in Social Media nicht, weil ja die Quelle elektronisch reproduzierbar in die Öffentlichkeit kommt.
  • Eine Seite oder ein Beitrag wird nicht nur auf Beschwerde gesperrt, sondern schon automatisch per Software, wenn Facebook Verstöße gegen die Regeln feststellt.

Wir werden in Zukunft also sehr vorsichtig sein, wenn wir Bilder von Fotolia verwenden, gerade bei Facebook. Weitere Einzelheiten zu diesem Thema im diesem Blog eines anderen Nutzers. Der auch auf die Nase gefallen war.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Bücher nach einiger Zeit noch einmal zu lesen. Entweder, um mein Bücherregal zu entlasten und diese Bücher zu entsorgen, oder um bestehende Urteile über Bücher zu überprüfen. Zuletzt war es Wolf Schneiders Buch „Deutsch für Profis“, das immer wieder Schreibern in der Lernphase empfohlen wird. Zu Recht, würde ich auch nach dem zweiten Lesen sagen. Weil sich das Buch nicht nur durch Inhalt qualifiziert, sondern auch durch das, was vielen Büchern fehlt.


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Mit dem bevorstehenden Tag, an sich dem der (angebliche) Anschlag der 95 Thesen durch Dr. Martin Luther an die Wittenberger Kirche zum 500-sten Male jährt, kann es nicht schaden, sich über diese Zeit und diesen Mann genauer zu informieren. Was nicht einfach ist, weil man in jeder Buchhandlung von ganzen Stapeln von Büchern über Luther erschlagen wird. Ich folgte dem kleinen Aufkleber, auf dem der Spiegel dieses Buch in seiner Bestsellerliste empfiehlt. Es gibt hoffentlich noch Siegel, denen man folgen kann. Für mich ein Wieder-Auseinandersetzen mit dem Reformator.


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Ich hatte in meiner seligen Jugend mal eine Freundin, die war gelernte Stenotypistin. Ein Beruf, der heute ausgestorben ist. Auf jeden Fall konnte sie auf der (elektrischen) Schreibmaschine so schnell schreiben wie ich zügig sprach. Das fand ich schon damals beeindruckend. Nun habe ich im Moment Mengen an Text zu produzieren, für einige Sendungen und Wortbeiträge. Nun bin ich ja allgemein vor nix fies, schon gar nicht vor dem technischen Fortschritt. Auch wenn ich niemals beim Radfahren das Smartphone in der Hand haben muss wie die Mädchen auf ihren uncoolen Hollandrädern, die wir damals nicht mal mit der Zange angepackt hätten. Geschweige denn gefahren. Was lag mit Windows 10 dann näher, als die eingebaute Spracherkennung Cortana zu nutzen und so die Texte schneller zu schreiben als mit meiner Vierfinger-Tippmethode? Versuch macht kluch.


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