Um andere für uns zu gewinnen, sollten wir kompetent, selbstbewusst und leidenschaftlich wirken. Es kommt eben nicht nur darauf an, was wir sagen, sondern auch wie wir es tun. Aber woran liegt es eigentlich, dass uns manche Stimmen in den Bann ziehen – ist es eine Frage der Routine oder angeborenes Talent? In der Podcast-Serie »Smarter leben« gab es einen Beitrag mit dem Phonetiker Oliver Niebur, hier der komplette Artikel, der erklärt, was eine Stimme glaubwürdig und charismatisch macht. Hörenswert für alle, die mit Sprechen zu tun haben.

Smarter lebenCharismatische Stimme

»Achtung, Achtung, hier ist die Sendestelle Berlin Vox-Haus auf Welle 400 Meter.« So begann am 29. Oktober 1923 die Zeit eines damals ganz neuen Mediums. Inzwischen hat das Radio, genauer der Hörfunk, viele Etappen hinter sich bringen müssen. Argwöhnisch beäugt in der Weimarer Republik und wie selbstverständlich staatsdienend, als Propagandainstrument in den Händen der Nazis, auferstanden aus Ruinen nach 1945, im Westen runderneuert am Beispiel der BBC, bevor die Alliierten ihn in die Hände des neuen deutschen Staates gaben. Auf der anderen Seite des Zaunes blieb das Radio Instrument des Staates, mit ihm sollte im real existierenden Sozialismus der neue Mensch gebildet, erzogen und informiert werden. Auch diese Phase fand 1989 ihr Ende. Seitdem gibt es wieder den MDR und der NDR hat neue Sendegebiete hinzu bekommen. Deutschland, einig Radioland. Zum runden Geburtstag hat nun die Bundeszentrale für politische Bildung zusammen mit dem Deutschen Rundfunkarchiv diesen Sonderband heraus gegeben. Für mich als Radiofreak seit meiner Kindheit, Fan von WDR 5 und Deutschlandfunk, ein Muss. Dabei als Hardcover im Großformat für nur sieben Euro ein tolles Geschenk für alle, die immer noch Radio hören, lieben und nicht darauf verzichten möchten.


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Bisher kannte ich die Möglichkeit, die Lautheit (nicht den Pegel) einer Spur festzulegen, nur aus Adobe Audition. Doch hier hat Audacity nachgezogen. Seit kurzer Zeit hat Audacity unter den Effekten die Funktion zum Anpassen der Lautheit. Die Anwendung ist relativ einfach. Man wählt das Sample, das angepasst werden soll, einfach aus, ruft die Anpassung auf und gibt vor, welche Lautheit die Anpassung einstellen soll. Wie alle anderen Effekte in Audacity – im Gegensatz zu Audition – kann es Effekte nur als Bearbeitungsfunktion, nicht als dynamische Funktion handhaben. Bei der Lautheit unterscheiden sich da Audacity und Audition nicht.

Allerdings muss man darauf achten, dass als Normalisierung die wahrgenommene Lautheit gewählt wird, was die Grundeinstellung ist. Zwar erlaubt Audacity nicht den Bezug zu den IBU-Rundfunknormen wie Audition, für den Hausgebrauch reicht es schon. Empfehlen würde ich für Podcasts die gute alte -16 LUFS-Vorgabe von Apple, die -14 LUFS bei Amazon halte ich für zu laut. Wenn man regelmäßig Jingles verwendet, sollte man diese einmal so normieren und danach erneut abspeichern. Verkürzt den Workflow gerade bei großen Sample erheblich.

Nicht zum automatischen Anpassen, aber zum Ausmessen der Lautheit bietet sich das Youlead Loudness Meter an.

Donald Trump erzählte einmal, der deutsche Golfer Bernhard Langer hätte ihm berichtet, wie er vor einem Wahllokal in den USA 2016 merkwürdige Vorgänge beobachtet habe. Dazu befragt, sagte Langer, dass er Trump niemals persönlich getroffen hätte. Zwar konnte Langer sich daran erinnern, mit Leuten über die Ungerechtigkeit des amerikanischen Wahlsystems gesprochen zu haben, aber niemals mit Donald Trump. Ein typisches Beispiel für Halbwahrheiten, denen sich Nicola Gess in ihrem Essay widmet. Wie der Name schon sagt, sind Halbwahrheiten keine Lügen. Stattdessen werden Fakten aus dem Zusammenhang gerissen, verfälscht oder in einen anderen Kontext gesetzt, so dann uminterpretiert. Der Unterschied mag marginal erscheinen, doch die Wirkung von Halbwahrheiten ist verheerend. Wie im Buch zu lesen, sind Halbwahrheiten gefährlicher als Lügen, weil nicht mehr klar erkennbar ist, was noch Fakt und was Fiktion. Das Thema hat jedoch in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung zugelegt, weil Identitäre, Rechtspopulisten bis hin zu Rechtsextremen diese Kommunikationsform ausgiebig nutzen. Weil die Wirkung von Halbwahrheiten umso größer ist, je stärker sie die schon vorhandenen Überzeugungen belegen. Wie auch immer bezeichnet, als Halbwahrheiten, alternative Fakten, oder als Bullshit.


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Vor schon längerer Zeit hatte ich mich mit dem Thema »Schreiben fürs Sprechen« beschäftigt. Nach reichlichem Quellenstudium, zahllosen Beiträgen im Netz und mit so einigen Büchern. Während man in diesem Fall, dass man seine Texte für einen Beitrag schreibt, die Sache noch weitgehend in der Hand hat, sieht die Sache ganz anders aus, wenn man fremde Texte einsprechen soll. Die sind nämlich in fast allen Fällen eben nicht fürs Sprechen gedacht. Es ist dann nicht die Ausnahme, dass solche Texte kaum ordentlich zu sprechen sind. Weil sie eben als Pressemeldungen oder sonstige Zwecke verfasst wurden. Wie nun an diese Herausforderungen heran gehen? Damit bin ich nun seit einiger Zeit konfrontiert, allmählich schält sich jedoch auch für diese Fälle eine Art Workflow heraus.


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Ich habe einen Moment nachdenken müssen, warum mir der Titel des Buches so bekannt vorkam. Es ist der verballhornte Name des Monty Python-Films »Die wunderbare Welt der Schwerkraft«. Mit Sketchen oder Satire hat das Buch jedoch nichts zu tun. Es erhebt nämlich den Anspruch, auch physikalisch und mathematisch wenig vorbelasteten Lesern den Wirkungskreis der Einsteinschen Allgemeinen Relativitätstheorie vorzustellen. Es geht um Neutronensterne, Schwarze Löcher und weitere Phänomene wie Gravitationswellen. Kompetenz kann man Luciano Rezzolla bestimmt nicht absprechen. Der in Deutschland forschende und lehrende Astrophysiker gehörte zu den Ersten, denen es gelang, fotografische Bilder eines supermassiven Schwarzen Lochs zu erstellen. Wie das ging, ist im Buch ausführlich beschrieben. Nun hat Charlie Chaplin bei einem Pressetermin zu Albert Einstein gesagt, die Menschen liebten ihn, weil alle verstehen, was er macht. Während sie Einstein liebten, weil sie nichts von dem verstehen, was er macht. An diesem Punkt war ich auch, wollte aber immer gerne wissen, was Ereignishorizont, Raumzeit und Gravitation eigentlich sind. So war ich gespannt, ob das Buch hält, was der Autor verspricht.


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