Beiträge

Ich habe eine Zeit lang darüber nachdenken müssen, ob ich zu diesem Buch etwas schreibe. Nicht weil es kein gutes Buch wäre, sondern weil ein Buch mit der Erwartungshaltung übereinstimmen sollte. Schon die Angabe, dass Sven Reichard Herausgeber, nicht Autor des Buches ist, weist darauf hin, dass es eine Sammlung von Artikeln ist. Genauer ist das Buch eine Zusammenfassung von Beiträgen, die sich auf die Querdenker-Demos am 3. und 4. Oktober 2020 am Bodensee und eben in Konstanz beziehen. Beobachtet, anhand von standardisierten Umfragen analysiert und in tiefen Details interpretiert von der Universität Konstanz. So ist das Buch ein Resultat der Zusammenarbeit von Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen der Hochschule. Wenn aber unter solchen Vorbedingungen eine Schrift entsteht, muss man sich darüber klar sein, dass es sehr tief hinein geht, je weiter man im Buch vorstößt. Und so ist es auch, je später die Beiträge, desto feingliedriger werden die Themen. Es beginnt mit den offensichtlichen Wissensparallelwelten der Querdenker, geht weiter über die Konturen einer heterogenen Misstrauensgesellschaft, leistet einen Vergleich der Spanischen Grippe Anfang des 20. Jahrhunderts und der Covid 19-Pandemie in Sachsen bis hin zum Umgang der Protestieren in Habitus und Kommunikation. Wie und mit welchen Methoden digitale Fähigkeiten genutzt werden. Dass die Parolen und  Protestformen der Querdenker überwiegend eher Parodien der Realität sind, wird ebenso ausgiebig behandelt. Bliebe am Ende die Frage, ob das Buch überhaupt für Durchschnittsleser interessant ist. Wenn auch mit gewissen Einschränkungen: eindeutig ja.

 


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Wenn wir uns aus unserer heutigen Vorstellung das Leben der Jäger und Sammler vorstellen, wie der Mensch vor 20.000 oder 25.000 Jahre ausschließlich gelebt hat, kommen uns Bilder eines mühsamen Lebens in den Sinn. Die Wahrheit ist eine andere.  Im Vergleich zu uns Boomern des 21. Jahrhunderts brauchte Homo Sapiens vor der Sesshaftwerdung, dem Übergang zur bäuerlichen Lebensweise, nur wenige Stunden am Tag, um satt zu werden. Wobei, hätte man ihn fragen können, er das Jagen und Sammeln kaum als Arbeit im heutigen Sinne bezeichnet hätte. Es gab keine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Es war einfach Leben. So kommt die Frage auf, wann der Mensch zum Arbeiten kam, also Arbeiten im heutigen Sinne. Das war tatsächlich erst mit dem Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht der Fall. Was aber nicht die einzige Auswirkung war. Das Anbauen von Lebensmitteln und Züchten von Tieren erforderte Vorausschau, Planung, dazu den Aufschub von Gewinnen. Während der Jäger sein Gnu gleich auf den Grill werfen konnte, musste der Bauer lange sähen, rupfen und ernten, bevor die Speisekammer gefüllt war. So begann die Geschichte der Arbeit. Wo stehen wir heute? Obwohl John Maynard Keynes schon um die 1930 herum prophezeite, dass die Menschen im 21. Jahrhundert höchstens noch einige Stunden am Tag arbeiten müssten, weil neue Technologien und Industrien Bäuche und Kühlschränke in einer überbordenden Art und Weise füllten. Er lag weit daneben. Noch immer ist eine Arbeitszeit von 40 Stunden in der Woche die Regel. Im Gegenteil, in asiatischen Ländern wie Japan gibt es Begriffe wie den Tod durch Überarbeitung. Aber warum ist das so, dass die Arbeit eher immer mehr wird, es sei denn, Menschen werden durch Roboter und KI ersetzt? Das sind die Fragen, denen James Suzman in diesem Buch nachgeht. Entwicklungsgeschichtlich, ökonomisch, ökologisch und politisch.

James SuzmanSie nannten es Arbeit


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Große Transformationen hat es immer wieder in der Menschheitsgeschichte gegeben. In der Neuzeit waren es zum Beispiel die französische Revolution oder der Übergang zur Industrialisierung. Nun stehen wir wieder vor der Notwendigkeit einer großen Transformation. Unsere Produktionsweisen und unser Konsum bedrohen das natürliche Gleichgewicht auf diesem Planeten. Ökologie und Klima könnten schneller kippen, als es bisherige Klimamodelle voraussagten. Man blicke nur auf die Gletscher in den Alpen. Wir müssen also dringend nicht nur ein wenig, sondern sehr viel verändern. Dabei passiert immer wieder das Gleiche, ob heute oder bei der französischen Revolution. Es treten Gruppen auf den Plan, die mit den immer gleichen rhetorischen Kunststückchen jede Veränderung blockieren wollen. Entweder sagen sie, die angesagten Verbote und der Verzicht würden doch eh nix ändern, es sei alles maßlos übertrieben, der Schuss würde nach hinten losgehen oder es sei eh illegitim, wenn der Staat Verbote ausspricht oder zum Verzicht drängt. Dass diese Scheinargumente fast ausschließlich aus konservativen Kreisen kommen, wundert nicht. Ist doch dort der Blick auf die Welt an der Vergangenheit orientiert, wird auf die Stabilität in der Vergangenheit hingewiesen, es soll sich bloß nichts ändern. Eher die Linken haben mehr die Zukunft auf der Tagesordnung, unsere eigene und die kommender Generationen. "Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt." Ein wichtiger Faktor in der Denkweise vieler Konservativer ist der Neoliberalismus, der mehr eine Religion als eine ernsthafte wirtschaftlichen These ist. Da schallt der Ruf nach Freiheit, unbegrenztem Konsum und der heiligen Macht des Marktes durch die Hallen. Dass wir ohne Verbote und Verzicht unsere Lebensgrundlagen zerstören, anstatt eine rationale und faktenbasierte Beurteilung der Lage zulassen, kann nur an religiösen Überzeugungen liegen. Wie dem Neoliberalismus.

Dazu auch ein Podcast aus der Reihe »Dissens Podcast« von Lukas Ondreka mit Philipp Lepenies zum Weiterhören.

Dissens PodcastOhne Verbot und Verzicht wird es nicht gehen


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Eigentlich wollte ich Physik studieren, habe mich dann aber für die Informatik entschieden. Was ich oft bereut habe. Wenigstens ist das Interesse für Naturwissenschaften erhalten geblieben. Fabian Scheidler hatte in seinem Buch schon verschiedene physikalische Themen angeschnitten, darunter auch die Stringtheorie. Michio Kaku gilt nun als ausgesprochener Spezialist für dieses Gebiet, hat sie sogar teilweise mitbegründet. Deshalb interessierte mich seine Sicht der Dinge besonders. Auch seine Vita zeichnet ihn als beachtenswerten Wissenschaftler aus. Trotz des anspruchsvollen Titels ist das Buch im Umfang überschaubar geblieben, was mich hoffnungsvoll stimmte. Kernthema ist, ob sich die heute widersprechenden Theorien der großen Dinge, die Allgemeine Relativitätstheorie, und die der ganz kleinen Dinge im atomaren Bereich, die Quantenmechanik, leider widersprechen. Oder eben nicht zusammen bringen lassen. Die Stringtheorie soll das schaffen und ein Gesamtverständnis von atomaren Dingen bis zum Urknall erlauben. Obwohl es schon viele missglückte Versuche gegeben hat, diese Theorien in einer zusammen zu fassen. Am Ende des Buches musste ich mich dem Gebot in der journalistischen Ausbildung anschließen, die da lautet: Schuster, bleib' bei deinen Leisten. Theoretische Wissenschaftler sollten keine populärwissenschaftlichen Bücher schreiben, und Journalisten sollten sich aus der Physik heraus halten.


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Joseph Henrich und einige Kolleginnen und Kollegen, die darüber forschten, wie sich verschiedene Kulturen selbst sehen und wie sie andere Kulturen sehen, kamen auf die Idee, sich kulturübergreifende Forschung dazu anzusehen. Bei genauerem Analysieren stellten sie erstaunliche Dinge fest. Erstens handelte es sich in den Studien um massiv verzerrte Stichproben, 96% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammten aus Nordeuropa, Nordamerika oder Australien. Zweitens deutete sich an, dass die psychologischen Unterschiede zwischen Bevölkerungen viel größer zu sein schienen, als die Fachliteratur erwarten ließ. Und wenn drittens kulturübergreifende Daten aus mehreren Populationen verfügbar waren, fanden sich die Stichproben der Westler typischerweise am extremen Ende der Verteilung. Mit anderen Worten, westliche Menschen waren psychologisch sonderbar. Doch das waren nicht die einzigen Fragen, mit denen Henrich zu tun hatte. Die anderen waren zum Beispiel, warum gerade die westlichen Kulturen, also Mittel- und Nordeuropa sowie die angloamerikanische Welt, wirtschaftlich so erfolgreich waren oder warum die industrielle Revolution gerade in Europa begann, und nicht irgendwo sonst. Diese Fragen sind durchaus faszinierend, so bestellte ich das Buch, wunderte mich schon etwas über den hohen Preis. Als dann der Buchhändler meines Vertrauens die gut sechs Zentimeter Buch auf den Tresen legte, stöhnte ich kurz auf. Es hat nur ein ähnlich dickes Buch in meinem Leben gegeben. Das war J. F. Coopers Roman »Lederstrumpf«, und auch das habe ich nicht durchgehalten. Dass ich dieses Mal standhaft blieb, liegt nicht nur an meinem fortgeschrittenen Alter, sondern auch am erhellenden Inhalt des Werkes. Wobei erhellend ausgesprochen untertrieben ist.

Joseph HenrichDie seltsamsten Menschen der Welt


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Den einzigen »Influencer«, den ich gelegentlich in YouTube schaue, ist Stephan Wiesner. Der erzählt jedoch weder etwas über Schminken, noch über Bodybuilding oder Reisen, sondern über Fotografie. Er ist also Fachmann für Fotografie, nicht im eigentlichen Sinne Influencer. Auch wenn er Leute beim Kauf von Kameras oder beim Fotografieren beeinflussen mag. Nymoen und Schmitt meinen eine ganz andere Gruppe von Leuten, die ein relativ junges Phänomen sind. Zwar hat auch Wiesner über 180.000 Follower, gegen die Millionen der Kardashians oder Hiltons ist das eher ärmlich. Stattdessen wollen die Autoren analysieren, warum sich so viele Leute bedeutungslose bis unsinnige Videos und Stories in Instagram oder TikTok ansehen, die mit der Realität praktisch nichts mehr zu tun haben. Nicht speziell um die Inhalte geht es, sondern woher diese Protagonisten der digitalen Welt historisch stammen, wie sie arbeiten und welche Konsequenzen ihre Geschichten gesellschaftlich bis politisch haben. Warum sie so viele Leute binden, die früher bei Werbeeinblendungen im Fernsehen oder Radio laut aufgestöhnt haben. Nun sich aber bereitwillig und freiwillig Werbung für Produkte ansehen, die nichts anderes als hohle Versprechen sind. Denn um nichts Anderes geht es am Ende, um Werbung, für die die Großen in diesem Geschäft bis zu fünfstellige Zuwendungen erhalten. Doch die Wirkung dieses Contents, der in Wirklichkeit keiner ist, so Nymoen und Schmitt, zementiert längst überholt geglaubte Stereotypen, entpolitisiert und ist eine weitere unangenehme Version des kapitalistischen Neoliberalismus. Mit Demokratie, Offenheit und Fortschritt haben diese Filmchen nichts zu tun. Im Gegenteil, sie untergraben die Fortschritte, die wir schon vor dem Internet gemacht hatten. Eine streckenweise böse Abrechnung mit der digitalen Gegenwart, die die Autoren auch nicht schön schminken.


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Die Länderberichte der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es schon zu vielen Ländern. Obwohl ich durch meine persönliche Geschichte mit diesem Land sehr verbunden bin und meine, bereits eine Menge darüber zu wissen, habe ich mir das Buch trotzdem vorgenommen. Und dann noch eine Menge mehr gelernt und verstanden. Eher als politisches Buch gedacht, widmet es sich vielen weiteren Themen, was das Land prägt und bestimmt. Von der Geschichte über politische und gesellschaftliche Aspekte, Kultur und Bildung, Sport und Humor bis hin zu Großbritanniens Verhältnis zum Kontinent und zur EU. Erstmals erschienen 2019, ist der Brexit nur eines von vielen Stichworten. Bestehend aus 29 Beiträgen verschiedener Autoren, zum Teil auch englischen in einer Übersetzung, führt es durch viele wirkliche oder angebliche britischen Eigenarten. Aus dem politischen Ansatz heraus nehmen dann Großbritanniens koloniale Vergangenheit, die Zeiten des Empires sowie die politische Ausprägung einen großen Raum ein. Wie zum Beispiel Premierminister der beiden großen Parteien auch Bildung und Gesellschaftsfürsorge geprägt haben. Die Unterschiede zwischen den vier Nationen, England, Schottland, Wales und Nordirland, von Schulen bis Wahlverfahren, spielen eine wesentliche Rolle, es wird der Nordirland-Konflikt im Detail betrachtet, welche Wirkung und Konsequenz die schon lange stattfindende Migration, aus dem Empire und aus der EU, für das Innenverhältnis hatten. Kein triviales Buch.


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Es hat etwas nachgelassen, doch vom Tisch ist das Thema immer noch nicht wirklich. Was soll das sein, was aus politisch rechten bis rechtsextremen Zirkeln immer wieder als deutsche Identität beschworen wird. Auf welch tönernen Füßen das Gewäsch steht, wird schon beim Einwand klar, ob man über Ostfriesen oder Oberbayern, über Sachsen oder Saarländer redet. Was ist mit dem Schreiber dieser Zeilen, der dort drüben seit seiner Jugend nach wenigen Wochen Aufenthalt seine deutsche gegen eine irgendwie englische Identität tauscht, Englisch spricht, englische Nationalgerichte liebt, nie auf der falschen Straßenseite fährt, im Supermarkt keinem im Wege steht und auf jedem Parkplatz Smalltalk pflegt? Noch ausgeprägter sind diese Fragen für Hamed Abdel-Samad, der sich ursprünglich als Araber, Ägypter oder Palästinenser fühlte, je nach aktuellem Standort. Dann über Zwischenstationen nach Deutschland kam und hier blieb. Doch noch immer beschäftigt ihn die Frage, was seine Identität ist. Weder kann er seine arabische Identität leugnen, noch inzwischen seinen inneren Anteil als Deutscher. Will er auch nicht. Abdel-Samad zeigt an seinem eigenen Beispiel sehr deutlich, dass Identität ein Konstrukt ist. Das ist der eine Teil des Buches. Der andere ist seine Sicht auf dieses Deutschland, was es prägt, geschichtlich, gesellschaftlich wie politisch. Dieses Deutschland, das es erst seit 1871 gibt, das noch immer trotz der Geschehen in 1990 keine gewachsene Nation ist wie Großbritannien oder Frankreich. Trotz des dummen Geredes von Alexander Gauland über tausendjährige Geschichte und Vogelschiss. Es gäbe keinen Anlass für Zweifel, so Abdel-Samad, dass dieses Deutschland der beste Staat sei, der je auf diesem Boden existiert hat. Es ist für ihn unverständlich, warum eine nicht unbedeutende Zahl von Menschen hier mit diesem Staat hadert, ja einige wenige ihn sogar beseitigen möchten. Vielleicht braucht es gerade den unverblümten Blick eines "Zugewanderten", um wieder ein klares Bild dieser Nation zu bekommen.


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Der Satz, der den Titel des Buches bildet, wird dem Einen oder der Anderen bekannt vorkommen. Er stammt aus der Erzählung von Herman Melville, Bartleby der Schreiber, der seinen Chef mit dieser Antwort – im englischen Original  “I would prefer not to” – auf Anweisungen in den Wahnsinn treibt. Doch um Bartleby geht im Grunde nicht, oder wieder doch. Genauer geht es darum, diese Antwort zu geben, wenn wir von der Glücksindustrie mal wieder angehalten werden, alles positiv zu sehen. Das Glück in Badesalz, parfümiertem Kräutertee oder der neusten Spielekonsole zu finden. Oder noch den letzten Reinfall als Chance zu sehen, statt als Versagen oder Pech. Auch passt diese Antwort fast immer auf den glänzenden Hinweis, jeder könne alles erreichen, wenn er es nur ganz fest will. Gerade neoliberale Zeitgenossen, oder auch Genossinnen, lieben diese Plattitüde bis zur Schmerzgrenze. Juliane Marie Schreiber schlägt vor, sich diesem Terror des Positiven möglichst zu entziehen. Als wenn Glück, oder das, was uns als solches verkauft wird, unserem Leben irgendeinen Sinn gibt. Es war der US-amerikanische Psychologe Martin Seligman, der sich mit dem Konzept der positiven Psychologie die Taschen reichlich füllte, durch die US-Regierung und das Militär, als er behauptete, dass er mit seinen psychologisch positiv orientierten Verfahren sogar Kriegstraumata heilen könne und Soldaten motivieren, begeistert in den Krieg zu ziehen. Aufgegriffen hat das auch schon früh die Industrie, als sie suggerierte, sich mit diesem Waschmittel oder dieser Zigarettenmarke Glück kaufen zu können. Als wäre Glück wirklich eine Bereicherung oder ein Lebensziel. Mein erster Gedanke dazu waren die blöden Sprüche an Depressive, sie sollten doch nicht alles so schwarz sehen und positiv in die Zukunft blicken. Schreiber ruft zum Widerstand auf gegen diese Ideologie unserer Zeit, Scheitern als Chance zu sehen und ständig an unserer Optimierung zu arbeiten. Dagegen hilft nur Rebellion, meint sie. Die Welt sei nicht von den Glücklichen verändert worden, sondern von den Unzufriedenen.

Juliane Marie SchreiberIch möchte lieber nicht


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Thomas Ammann hat sein Handwerk noch mit richtigem Film, Tonbandgeräten und Telefonzelle statt Handy erlernt. So gehört er, wie auch ich, beide Jahrgang 1956, zu den Beobachtern der ersten Stunde in der Entwicklung der Digitalisierung der Medien. Was auch heißt, dass Ammann aus dem Blick des sowohl Beteiligten als auch Betroffenen an das Thema heran geht. Zugute halten muss ihm weiterhin, dass drei große Interviews im Buch enthalten sind, die für weitere Aspekte auf das Gebiet hilfreich sind. Grob eingeteilt sind drei Sichten wesentlich. Einmal die aktuelle Situation mit den großen Playern Facebook und Instagram, und ihre Auswirkungen auf die Demokratie und Politik. Was er die dunkle Seite des Netzes nennt, ist eine sehr detaillierte Aufschlüsselung, über die Art und Weise, wie die Digitalisierung nicht nur die Medien, sondern auch Politik und Gesellschaft verändert hat. Wie sich in den letzten Jahren Bewegungen gebildet haben, die ohne die sozialen Medien so nicht möglich gewesen wären, von PEGIDA bis zum arabischen Frühling. Oder über die Auswirkungen der sozialen Medien, der dort verbreiteten Fake News bis zur Beeinflussung von Wahlen überall auf der Welt. Über die Rolle Russlands und China in diesen Geschichten. Die Story um Cambridge Analytica schildert er mal in allen Details, was ein erschreckendes Bild über den Stand in der aktuelle Politik entstehen lässt, nicht nur in den USA. Im dritten Bereich geht er mit seinen eigenen Medien hart ins Gericht. Lange glaubten Journalisten und Verleger, sie seinen die maßgeblichen Verkünder der Wahrheiten, die einzigen Quellen für Informationen, Gralshüter. Dabei haben sie die Veränderungen, die sich früh abzeichneten, sehr lange verschlafen.


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Die Bücher in meinen Regalen sind nach Themen geordnet. Reisen und Sprachen, Philosophie, Psychologie, Journalismus, Politik und Gesellschaft, Fachbücher und so weiter. In welcher Etage ich nun dieses Buch ablegen soll, ist mir ein wenig schleierhaft. Vielleicht eher Philosophie. Oder doch Gesellschaft? Auch wenn man Harald Lesch eher der Naturwissenschaft zuordnen würde, ist ja Thomas Schwartz Coautor, damit kommt die Theologie zum Zug. Sagen wir, das Buch ist ein Essay, in dem beide Welten zum Tragen kommen. Einmal die nüchterne Betrachtung des Wissenschaftlers, zusätzlich eine moralisch-ethische Sicht der Dinge. Es geht, wie könnte es anders sein, mal wieder um den Blick auf die Menschheit, wie sie sich auf diesem Planeten aufführt, was sie Unfassliches mit ihm anstellt und was dabei alles aus dem Blick gerät. Es ist zugleich ein Weckruf. Wie ich schon inzwischen so oft geschrieben habe, an die, die dieses Buch eh nicht lesen und denen die behandelten Themen total schnurzegal sind. Im Grunde ist das Buch also überflüssig. Warum sollte man dieses Buch dann trotzdem lesen? Weil es in drei Betrachtungsrichtungen umreißt, was und warum so viele Dinge im Moment schief laufen, so als Erweiterung des Arsenals an Argumenten im Diskurs. Auch wenn man sich, wie ich,  mit den betreffenden Themen schon lange auseinander setzt, muss ich dem Buch zugestehen, dass es dort immer noch neue Elemente liefert. Keine weiteren Zahlen, Daten und Fakten, sondern Interpretationen unseres menschlichen Daseins, die wir gerne ausblenden, nicht wahr haben wollen. Dann vielleicht doch nicht schon ein Dutzend Mal so gelesen.

Harald Lesch/Thomas SchwartzUnberechenbar


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Anne Applebaum ist hier zu Lande eher unbekannt. Sie schreibt überwiegend für US-amerikanische und britische Medien, früher, vor der Ausschaltung des unabhängigen Journalismus in Polen, auch für polnische Zeitungen. Nicht nur durch ihre Anerkennung als Journalistin, sondern auch durch ihren Ehemann, den früheren polnischen Außenminister Radek Sikorski, hat sie ihren eigenen Zugang zu amerikanischen und britischen Persönlichkeiten und Politikern. So ist ihr Buch eher eine journalistische Arbeit, wenn auch mit historischen Details und Themen belegt. Anne Applebaum hat die politischen Veränderungen in Polen selbst erlebt, wie sich enge Freunde von einer konservativ-liberalen Haltung zur Befürwortung von Nationalismus und autoritären Positionen wandten. Doch diese Veränderungen sind keine einzelne Entwicklung in Polen. Ob Ungarn und Orban, Spanien und die Vox, die USA mit der Alt-Right-Bewegung, an vielen Stellen wenden sich Menschen von den Grundprinzipien der Demokratie ab. Stattdessen wird Verschwörungsmythen, platten Lügen und Halbwahrheiten gefolgt. Diese Positionen seien keine Entwicklung der Neuzeit, sie seien schon im 19. Jahrhundert weit verbreitet gewesen. Ist also mal wieder das Internet schuldig, sind Facebook und Twitter, Telegram und YouTube die Verantwortlichen? Ganz so einfach sei die Sache nicht, aber wie immer ist darin ein Körnchen Wahrheit enthalten.


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Gegner der Corona-Maßnahmen und Corona-Leugner aus der sogenannten bürgerlichen Mitte, Reichsbürger und Rechtsradikale sowie AfD-Leute und andere Rechtspopulisten marschieren einträchtig durch deutsche Städte, um ihren Protest zu artikulieren. Wenn nicht gar das Ende dieses Staates auszurufen. Dazwischen sieht man blaue Flaggen mit der Friedenstaube und sogar Regenbogen-Flaggen. Sowie Springerstiefel und die vertrauten Latzhosen aus der Öko-Bewegung. Was zuerst ungläubiges Erstaunen hervor ruft, drängt auf den zweiten Blick nach Erklärungen. Sind es nur gemeinsame Feindbilder und Anliegen? Ist es Ignoranz oder Unwissen, politisch wie sozial? Der Sozialökonom und freie Journalist Andreas Speit hat andere Erkenntnisse. Zwar tendiert man zuerst zu dem Glauben, Verschwörungstheorien und esoterische Weltsichten wären nur auf die jeweiligen dort verorteten Gruppen beschränkt. Doch schaut man mit Speits Blick ein wenig hinter die Kulissen und nimmt sich die Geschichte und Herkunft dieser Gruppen vor, sogar aus dem linken politischen Spektrum, wird Seltsames offenbar. Verschwörungstheorien, Antisemitismus, Rassismus und Esoterik ziehen sich wie ein roter Faden durch Bevölkerungsteile, wo man es nicht vermuten würde. Was sie eint, ist nicht die Ratio, sondern die Emotion.


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Lange Zeit haben wir an den Fortschritt geglaubt. Dieser Fortschritt  liegt in den Städten, im Urbanen, wohin es weltweit immer mehr Menschen zieht. Stadt steht für Kultur und Konsum, für Abwechslung und Anregung. Das Dorf dagegen gilt als langweilig, beschränkt und rückständig. Diese Stereotypen stimmen schon lange nicht mehr, hier auf den Feldern fahren moderne Trecker selbstständig, GPS-gesteuert, der Bauer sitzt zuhause am Rechner und pflegt seine Statistiken über Futterzuteilung und macht Videokonferenz, vor meiner Haustür in dieser 2.300 Seelen-Gemeinde im Paderborner Land liegt Glasfaser. Aber das ist es nicht genau, worauf Ernst Paul Dörfler hinaus will. Die Stadt steht auch für Enge und Verdichtung, erzwungene Nähe, Dreck, Lärm und Luftverschmutzung. Acht von zehn Kindern in der Stadt halten das Bild einer Gans für das einer Ente. Dörfler, nomen est omen, ist auf einem kleinen Dorf in der früheren DDR aufgewachsen. Seine Eltern hatten einen kleinen Hof, er wuchs noch in den Wäldern und Feldern zwischen den Höfen auf, war den weiten Blick in die Landschaft gewohnt. Aber auch den Schulweg zehn Kilometer zum nächsten Gymnasium, im Sommer wie im tiefsten Winter. Zum Studium trieb es ihn in die Großstadt, wo er es nicht lange aushielt und auf das ach so öde Land zurück kehrte. Sein Buch ist ein Plädoyer für das Leben auf dem Land, in Kontakt mit der Natur und abseits des Zwangs zum Konsum.

Ernst Paul DörflerAufs Land


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Noch ein Buch über die deutsche Wiedervereinigung. Obwohl man denkt, dass die Zahl dieser Bücher inzwischen kaum noch zu überschauen ist, habe ich mich auch wegen des schmalen Formats daran gewagt. Stimmt, es geht wieder um die Schwierigkeit, im wiedervereinigten Deutschland zu einer inneren Einheit zu kommen. Über die Ressentiments, über Demokratieverdrossenheit und all das, was in der Wiedervereinigung schlecht gelaufen ist. Während sich viele andere Bücher auf die wirtschaftlichen und politischen Aspekte fokussieren, widmen sich Böick und Lorke jedoch mehr den gesellschaftlichen, kulturellen und mentalen Verläufen seit 1989. Damit kommen sie zu aktuellen Fragen, über deren Relevanz bis ins Jahr 2022 man sich wundern muss. Woher stammt die immer noch weit verbreitete Wut, Enttäuschung und gefühlte Entwürdigung in den neuen Bundesländern, die bis in demokratiefeindliche Randbereiche führt? Es seien eben nicht nur die niedrigeren Löhne und Renten, die verlorenen Arbeitsplätze und abgebrochenen Lebensgeschichten allein, schreiben die Autoren. Es sei halt von Anfang an verbockt gewesen, durch falsche Versprechungen, schädlichen Pragmatismus und, leider eben auch, durch die besserwisserische und arrogante Art und Weise der Westdeutschen verursacht. Auch das nichts wirklich Neues, doch das Buch schafft eine ganz konzentrierte Auseinandersetzung, ohne sich in endlose Analysen und Statistiken zu verlieren. Deshalb lohnt es,  sich die gerade mal 120 Seiten anzutun.

Marcus Böick/Christoph LorkeZwischen Aufschwung und Anpassung


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Wenn man von einem Nerd spricht, ist damit meistens der Computer-Nerd gemeint. Man stellt sich einen jungen Mann mit dicken Brillengläsern vor, unattraktiv, sozial unverträglich, etwas seltsam gekleidet, der sich überwiegend von Tiefkühlpizza und Coca Cola ernährt. Am Arbeitstisch, weil er den geliebten Mittelpunkt seines Lebens, seinen Computer, nicht einmal zur Nahrungsaufnahme verlassen will. Gleichzeitig ist er ein Wissender, ein Spezialist, der so viel weiß über Computer wie nur wenige. Sei es als "Coder" oder als "Gamer". Diese Sozialfigur, die bei uns in den Achtzigern und Neunzigern bekannt wurde, existiert tatsächlich nicht mehr. Computer sind keine Angelegenheit für wenige Experten mehr, die Beschäftigung mit ihnen findet nicht mehr in muffigen Kellern oder ausgedienten Dachzimmern statt. Trotzdem hält sich dieses Bild. Was aber dieses Bild repräsentiert, wie es entstanden ist und wie es sich verändert hat, untersucht Annekathrin Kohout in diesem Buch sehr eingehend. Wie so viele Sozialfiguren entstand der Nerd, lange bevor der Begriff in Europa gängig wurde, in den USA. Doch die Vorläufer des Nerds waren Stereotypen, die sich weit vor dem Auftauchen des Personal Computers ausbildeten. Was später der Nerd wurde, war zuvor in den USA der Square, ein Spießer, Unflexibler, Vorgestriger. So wäre das Buch ziemlich uninteressant, wenn es nur um diesen Computer-Freak ginge. Stattdessen untersucht Kohout weitere Aspekte soziokultureller Entwicklungen im 20. Jahrhundert. Wie sich Rollenbilder überhaupt entwickelten, wie sich Zuschreibungen veränderten, wie sich Technologie vom Expertenwissen zum Alltagswissen veränderte. Erst mit dieser erweiterten Interpretation bekommt das Buch einen Reiz. Wenn man sich für Kulturwissenschaften interessiert.


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Es ist kein Roman, da nicht tatsächlich fiktiv. Es ist auch kein Sachbuch, denn es geht um die ganz persönlichen Erfahrungen des Autors. Eine Reportage auch nicht, denn Hendrik Bolz sagt im Vorwort zu diesem Buch: "Dieses Buch berichtet aus einer Welt, von der man schwer erzählen kann, ohne den Rassismus, den Antisemitismus, die Misogynie, die Homophobie und die Gewalt sprachlich zu reproduzieren, die in ihr zentrale Ordnungsprinzipien waren. Diese Ambivalenz sollte niemand aushalten müssen, der sich nicht bewusst dafür entschieden hat." Seine Erfahrungen in der Kindheit und frühen Jugend schildert er also, wie sie waren, hat aber Orte und Personen geändert. Verglichen mit meinem eigenen Aufwachsen, waren Bolz' Welt und meine in etwa so vergleichbar wie Essen-Borbeck und die Bronx. Leicht übertrieben, kommt dem Grundproblem aber nahe. Es geht um die Zeit nach der Wende, als den DDR-Bürgern blühende Landschaften versprochen wurden. Was tatsächlich kam, waren sterbende Industrien, Arbeitslosigkeit und Trübsal in den Schluchten zwischen den Plattenbauten. Das sind wichtige Faktoren, aber es geht mehr darum, dass schon in der DDR Rechtsradikalismus und Neonazis viel mehr den Ton angaben, als die dortige Parteiführung es zugeben wollte, lieber vom Rowdytum faselte als über braune Banden sprach. Herausgekommen ist so ein Buch, das in seiner Eindringlichkeit einem gelegentlich die Kehle zuschnürt. Wenn man eben nicht gewaltaffin ist.

Hendrik BolzNullerjahre


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Den britischen Autor George Orwell kennen die meisten Leute wohl von seinen beiden dystopischen Romanen Animal Farm und 1984. Zwischen März und November 1945 jedoch folgte George Orwell als Kriegsberichterstatter den alliierten Streitkräften durch Deutschland und Österreich. Von dort schrieb er Berichte für Zeitungen wie The Observer, Manchester Evening News oder Tribune. Diese Artikel sind nun erstmals vollständig übersetzt in Deutsch erschienen, mit einem Nachwort des Historikers Volker Ullrich. Nun könnte man meinen, dass diese Zeit doch schon genug dokumentiert, betrachtet und analysiert sei. Orwell fügt jedoch noch einmal eine neue Perspektive hinzu, seine Reportagen schildern frei von Triumph oder Hass, eher mit einer erstaunlichen Nüchternheit, welche Zerstörung der Krieg über Städte, Länder und Menschen gebracht hat.

George OrwellReise durch Ruinen


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Waren die US-Amerikaner lange ein Vorbild gerade für Deutschland, sind sie uns seit 2016 zu einem Rätsel geworden. Wie konnte eine Nation, die sich als demokratisches und liberales Vorbild in der Welt versteht, einen Menschen wie Donald Trump zum Präsidenten wählen? Was sind das für Leute, die man Evangelikale nennt, die die Bibel wörtlich interpretieren und für die Darwins Erkenntnisse barer Unsinn sind? Für die der Staat ein Feind ist, der "Deep State", der zu entmachten ist und dem jede Kompetenz zur Führung abgesprochen wird. Annika Brockschmidt schildert in ihrem Buch eine ganze Reihe von religiösen Gruppen in den USA, angefangen von den christlichen Nationalisten, über evangelikale Fundamentalisten, religiöse Rechte bis hin zu den zahllosen Splittergruppen. Scheinbar gründet in USA ständig irgendjemand ein Komitee, eine Vereinigung oder eine sonstige Gruppe, die jedoch Wesentliches gemeinsam haben: Die Überzeugung, die USA sei das von Gott erwählte Land, dass Religion und Politik nicht zu trennen sind und dass die USA eine christliche Führung haben sollen, keine weltliche. Alle säkularen, liberalen oder eben nicht gläubigen Menschen sind Feinde, von schwarzen Menschen, Einwanderern und Muslimen ganz zu schweigen. Diese Überzeugungen, auf die Brockschmidt im Detail eingeht und was ihre Ziele sind, lassen einen Europäer manchmal sprach- und verständnislos zurück. Nun könnte man diese Leute als Spinner und Verwirrte abtun und ignorieren. Jedoch haben sie inzwischen die amerikanische Gesellschaft, speziell die Politik, erschreckend durchdrungen, was von dieser Seite des Atlantiks nicht wirklich sichtbar ist. Und werden, nach Jahrzehnte langer Vorarbeit, zu einer Gefahr für die Demokratie in den USA.


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Als im Frühsommer 2021 die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt wurde, bekam sie im Gegensatz zu anderen Studien eher wenig Aufmerksamkeit in den Medien. Die Kritik an der Studie ist nicht ganz unberechtigt, ist doch die Anzahl Teilnehmer an der Studie eher überschaubar. Es sind nicht einmal so viele Leute befragt worden, wie in meinem kleinen Dorf zwischen Paderborn und Büren wohnen. Sogar gut 500 weniger. Trotzdem ist die Studie nicht ganz unerheblich, betrachtet sie doch insbesondere eine aktuell wichtige Frage: Wie stark sind Rechtsextremismus, Verschwörungstheorien und Fremdenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Wobei die "Mitte" ein eher unscharfer Begriff ist, sie wird im Buch nicht genauer spezifiziert. Politisch gesehen würde ich sie bei den Wählern von SPD, CDU und FDP verorten. Gesellschaftlich im Mittelstand sowie kurz darüber oder darunter. Die Mitte-Studie gibt es seit 2002 im Abstand von zwei Jahren. Der Fragenkatalog ist jeweils an aktuelle Situationen angepasst, so tauchen Fragen zu Corona und Impfverhalten natürlich erst in dieser Studie für 2020/2021 auf. Was die Mitte-Studie aber schon liefert, ist ein Vergleich der Ergebnisse über nun 20 Jahre, wie sich die Einstellungen der Mitte verändert haben und unter welchen Einflüssen. So gesehen stimmen die Ergebnisse nicht unbedingt froh, zeigt sich doch ein Einsickern rechter und rechtsextremer Positionen in eine Gesellschaft der Mitte, die sich mal auf Vernunft, Bildung und Sachlichkeit berief.


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